Offensichtlich waren zunächst recht viele Menschen dem Herrn auf der Erde nachgefolgt. Der Evangelist Johannes berichtet davon in den ersten Kapiteln des Evangeliums. Aber der Herr kannte die Herzen. Es waren eine ganze Reihe von Menschen darunter, die ihm nur äußerlich nachfolgten, aber keine wirkliche Beziehung zum Herrn hatten und bei denen kein echter Glaube vorhanden war.

Der Herr kannte die Herzen. Er hatte sich als das Brot vorgestellt, das aus dem Himmel herabgekommen war, als der, der wahrhaft Mensch geworden ist. Dann hatte er sich als der gezeigt, der sein Leben geben würde, dessen Tod also nötig war, um Menschen Leben zu geben. Schließlich hatte er davon gesprochen, dass der Sohn des Menschen dahin auffahren würde, wo er zuvor war. Er war also ewiger Gott und würde als Mensch zurückkehren in den Himmel. An IHN zu glauben umfasst also die Tatsachen, dass er ewiger Gott und wahrer Mensch ist, dass er sein Leben gegeben hat, um Menschen zu retten, die sich selbst nicht retten konnten und dass er nach vollbrachtem Werk aufgefahren ist in die Herrlichkeit. Seine Worte anzunehmen bedeutete Leben.

Der Herr „wusste von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten“ (Joh 6,64). Der Herr hatte den Unglauben bloßgestellt, der Eindruck auf viele Menschen war nur vorübergehend gewesen und verblasst. An einen gestorbenen Christus glauben, der der einzige Weg zum Leben ist, ging vielen zu weit. Es war eine zunehmende Distanz entstanden. Und doch hat der Herr keinen weggeschickt, aber seine Worte prüften die Herzen. „Einige von euch“ – dadurch kam jeder unter die Prüfung: „Gehörst du auch zu denen, die nein zur Nachfolge sagen?“ Er wusste, dass es viele waren, aber er setzte es nicht voraus, dass es so ist. Jeder konnte und musste sich entscheiden. Und leider gingen von da an „viele seiner Jünger zurück und wandelten nicht mehr mit ihm.“ (Joh 6,66)

Nun richtet sich der Herr mit einer herzerforschenden Frage an die zwölf Jünger: „Wollt ihr etwa auch weggehen?“ Er prüft auch die, deren Bekenntnis echt ist und vermittelt auch ihnen seine Liebe. Das Wörtchen „etwa“ macht dabei deutlich, dass seine Erwartung „nein“ ist. Nein, wir wollen nicht weggehen. Die Frage an uns ist: Was zieht uns an oder was lenkt uns von ihm ab? Was ist unsere Antwort?

Die Antwort des Petrus, formuliert als Frage, bestätigt den Glauben der echten Jünger und zeugt von dem tiefen Bewusstsein, dass Leben nur in ihm gefunden wurde. „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist“ (V68.69). Petrus sagte mit anderen Worten: Du bist eine Person ohne Alternative! Weggehen kann ich doch nur, wenn es eine Alternative gibt. Sein Herz und das der anderen war von Christus angezogen. Er suchte keinen Ort, sondern eine Person. ER, der der wahrhaftige Gott und das ewige Leben ist, offenbarte sich in dem, was er sagte. Die Erkenntnis fehlte Petrus sicher noch, um die Tiefe der Wahrheit zu erfassen; aber jeder, der an seine Worte und seine Person glaubt, hat ewiges Leben und besitzt damit alles. Der Glaube geht der Erkenntnis voraus – wir haben geglaubt und erkannt! Wir brauchen einen Gegenstand des Glaubens. Was ist mir der Herr Jesus wert? Paulus schreibt später in Philipper 3,8: „Ich achte auch alles für Verlust wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn.“

Bleiben wir bei ihm? Das wird sich darin zeigen, dass wir bei seinem Wort bleiben, also ihm gehorsam sind und dass seine Person groß für unsere Herzen ist, wir also IHN erheben.

Ihm nachzufolgen ist auch heute noch alternativlos. Lassen wir uns nicht von anderen Menschen oder Dingen abziehen, sondern ihm in Hingabe nachfolgen.