„Denn Gott ist einer, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab als Lösegeld für alle.“ (1. Tim 2,5.6)

Durch den Sündenfall wurde der Mensch zu einem Feind Gottes. Er wurde ein Sünder, der in der Gegenwart eines heiligen und gerechten Gottes nicht bestehen konnte. Eine Beziehung zwischen beiden war so nicht mehr möglich. Um Gott und Menschen wieder in Übereinstimmung und in Beziehung bringen zu können, war ein Mittler nötig. Ein Mittler ist jemand, der zwischen zwei Seiten vermittelt. Er ist der Mann in der Mitte.

Der Mensch Christus Jesus ist der Mittler zwischen Gott und Menschen, der von Gott zu uns Menschen kam. Wir konnten und wollten von uns aus keinen einzigen Schritt zu Gott machen. Wir hätten die Kluft, die zwischen Gott und uns bestand von unserer Seite aus nie überbrücken können. Deshalb kam Gott in der Person des Sohnes zu uns. Der Sohn Gottes wurde Mensch, um den Bedürfnissen der Menschen zu entsprechen. Aber Er war auch Gott, um den Ansprüchen Gottes zu genügen. Er stand sozusagen zwischen Gott und Menschen und legte eine Hand auf Gott und die andere auf den Menschen. So wurde Er die „Brücke“ zwischen beiden.

Darüber hinaus ist der Herr Jesus auch der Mittler des neuen Bundes, der mit Israel in der Zukunft geschlossen werden wird: Dieser „bessere“ Bund beinhaltet den bedingungslosen Segen für den wiederhergestellten Teil Israels (Heb 8,6; 9,15; 12,24).

Wenn der Herr Jesus nicht Mensch geworden wäre, dann hätte Er die Mittlerrolle zwischen Gott und Menschen nicht einnehmen können. Nur der Herr Jesus – Gott und Mensch in einer Person – konnte die Mittlerrolle zwischen Gott und Menschen vollkommen ausfüllen. Durch sein Werk am Kreuz von Golgatha hat Er das Lösegeld für alle Menschen gezahlt, so dass jeder Mensch Ihn nun als Mittler für sich Anspruch nehmen kann – auch heute noch!

Schon im Alten Testament finden wir einige Gläubige, die die Notwendigkeit einer Mittlerschaft zwischen Gott und Menschen erkannten. Mose trat für sein Volk „in den Riss“, um Gottes berechtigten Zorn abzuwenden (Ps 106,23). Aber seine Mittlerschaft war unvollkommen. Hiob empfand das Bedürfnis nach einem Schiedsmann zwischen Gott und sich, aber er musste bekennen: „Es gibt zwischen uns keinen Schiedsmann, dass er seine Hand auf uns beide legte.“ (Hiob 9,33; 33,23.24). In Hesekiel 22,30 lesen wir von Gott selbst, der nach einem Mann suchte, der für das Land „in den Riss“ treten konnte: „Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten würde für das Land, damit ich es nicht verderben würde; aber ich fand keinen.“ Schließlich war es Jesaja, der die Mittlerschaft Christi prophetisch andeutete und darauf hinwies, dass Gott selbst einen Ausweg schaffen würde: Und er sah, dass kein Mann da war; und er staunte, dass kein Vermittler eintrat. Da half ihm sein Arm, und seine Gerechtigkeit, sie unterstützte ihn.“ (Jes 59,16; 63,5).

Wir dürfen uns dankbar und glücklich schätzen, dass wir wissen, was die Menschen des Alten Testaments nicht wissen konnten: dass der Mensch Christus Jesus der eine vollkommene Mittler zwischen Gott und uns Menschen ist. Er trat für uns in den Riss und überbrückte die Kluft zwischen Gott und uns Menschen. Dafür musste Er am Kreuz den Zorn Gottes erdulden. In alle Ewigkeit werden wir Ihn dafür loben und preisen!

(aus der Monatszeitschrift „Im Glauben leben“)