Der verherrlichte Herr hat den Menschen Gaben gegeben: „Und er hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer“ (Eph 4,11).

In seiner Fürsorge hat er den Seinen neben Gottes Wort, das wir besonders im persönlichen Studium unter der Leitung des Geistes Gottes in uns aufnehmen dürfen, eine weitere Hilfsquelle gegeben: Gaben – hier identifiziert mit Dienern, also Personen, die er besonders dazu befähigt hat. Das sind keine menschlichen Fähigkeiten, sondern geistliche Gaben. Diese Gaben sind sehr unterschiedlich. Apostel und Propheten haben zum Beginn die Grundlage gelegt, Evangelisten, Hirten und Lehrer bleiben bis zum Ende. Sie sind berufen vom Herrn selbst und sind ihm verantwortlich.

Ein konkretes Beispiel sehen wir in Apostelgeschichte 13, wo der Heilige Geist in Bezug auf Paulus und Barnabas sagt: „Sondert mir nun Barnabas und Paulus aus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe.“ Von diesen Gaben, die dem ganzen Leib gegeben sind, dürfen wir durch Dienste am Wort in mündlicher, schriftlicher und digitaler Form profitieren. So wichtig und unerlässlich das persönliche Studium des Wortes Gottes ist, auch diese Seite wollen wir nicht vernachlässigen. Wir brauchen sie für ein gesundes Wachstum. Der Herr hat die Gaben zur Förderung des geistlichen Wachstums gegeben.

In unserem Bibeltext haben wir einige schöne Resultate der Ausübung der Gaben gesehen: Auferbauung, das heißt innere Stärkung und Erfrischung für den Glaubensweg und Festigung in den Glaubenswahrheiten, um von Irrtümern und Strömungen nicht aus der Bahn geworfen zu werden. Wir sollen im Glauben befestigt werden, standhaft sein. Dazu müssen wir Gottes Wort gut verstehen. Und wenn Gott uns seine Gedanken mitteilt, dann damit wir sie auch kennen und verstehen. Wir wollen unserem Herrn dankbar für die Gaben sein, die er seiner Versammlung gegeben hat und für seine Diener auch beten, dass sie Kraft und Weisheit haben für ihren Dienst in der Abhängigkeit vom Herrn.

Schließlich möchte ich noch zwei konkrete Beispiele aus der Schrift nennen. Da ist einmal Timotheus, den Paulus erinnerte die Gnadengabe Gottes anzufachen, die in ihm war (2. Tim 1,6) und von dem weiter gesagt wird, dass er das Werk eines Evangelisten tun, aber auch lehren sollte. Ein Kennzeichen sollte sein, dass er das Wort der Wahrheit recht teilte, da bedeutet so viel wie „in gerader Richtung schneidet.“ Er sollte das Wort in gottgemäßer Weise weitergeben, dass es Wachstum und Auferbauung bei den Zuhörern bewirken konnte.

Einen breiten Blick auf den Dienst von Paulus, der ein besonderes, auserwähltes Gefäß war (Apg 9), bekommen wir in Apostelgeschichte 20, wo er die Ältesten der Versammlung in Ephesus nach Milet gerufen hatte. Er hatte öffentlich und in den Häusern gepredigt, ihnen den ganzen Ratschluss Gottes mitgeteilt, hatte sie auf Knien ermahnt und vor Gefahren gewarnt. Schließlich befiehlt er sie Gott und dem Wort seiner Gnade an. Durch die inspirierten Schriften des Neuen Testaments profitieren wir heute noch von dieser von Gott gegebenen Gabe.

So lange wir hier auf dieser Erde sind, sorgt unser Herr auf diese wunderbare Weise für uns. Wenn er Gaben gibt, dann auch in dem notwendigen Umfang und der Befähigung, die für alle Bedürfnisse genügt. Noch einmal: beten wir für die Diener, dass sie in der richtigen Verfassung sind, um diesen Aufgaben zu entsprechen und seien wir selbst bereit sie als vom Herrn gesandt und bevollmächtigt in ihrem Dienst anzuerkennen.