„Freut euch im Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch! Lasst eure Milde kundwerden allen Menschen; der Herr ist nahe. Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus. Im Übrigen, Brüder, alles, was wahr, alles, was würdig, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was lieblich ist, alles, was wohllautet, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, dies erwägt. Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, dies tut, und der Gott des Friedens wird mit euch sein.“ (Phil 4,4–9)

Oft sind die Umstände nicht dazu angetan, uns Freude zu bereiten. Aber der Gläubige hat einen Gegenstand, an dem er sich immer erfreuen kann: die Person seines Herrn (V. 4). Die Freude an Ihm kann uns niemand nehmen. An dieser herrlichen und großen Person können wir uns allezeit erfreuen – auch in stürmischen und unsicheren Zeiten. Haben wir nicht allezeit Grund, uns an Ihm zu erfreuen?

Die freudige Beschäftigung mit der Person des Herrn Jesus macht unsere Herzen milde und nachgiebig gegenüber allen Menschen (V. 5). Ein Herz, das sich allezeit im Herrn erfreut, kann auch milde gegenüber allen Menschen sein. Darüber hinaus wird unsere Freude noch dadurch verstärkt, dass der Herr nahe ist. Bald wird der Augenblick kommen, wo jede Not und jede Schwierigkeit einmal vorbei sein wird: der Herr ist nahe. Er, der unsere Herzen jetzt schon mit Freude und unseren Mund mit Milde erfüllt, wird uns bald in die vollkommene Freude seiner Gegenwart einführen. Wie unaussprechlich herrlich wird das sein!

Bis zu diesem Augenblick müssen wir uns um nichts sorgen, sondern dürfen alles, was uns bewegt und belastet durch Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden lassen (V. 6). Wir haben eine göttliche Person, der wir alle unsere Sorgen übergeben dürfen. Er nimmt uns gerne unsere Sorgen, und schenkt uns dafür seinen Frieden – einen Frieden, der allen Verstand übersteigt und unsere Herzen und unseren Sinn bewahren wird (V. 7). Die Sorgen und Nöte, die das Leben auf der Erde mit sich bringt, rauben uns den Frieden des Herzens und beunruhigen unseren Verstand. Aber ein Vertrauen, das sich angesichts der Schwierigkeiten und Nöte nicht auf den Verstand gründet, sondern auf Ihn, erfährt einen Frieden, der das Herz erfüllt und die Gedanken beruhigt.

In den folgenden Versen zeigt uns der Apostel, was „im Übrigen“ noch wichtig ist, um den Frieden Gottes genießen zu können. Er gibt uns einen achtfachen Gedankenfilter an die Hand, der uns hilft, alles zu prüfen, was im Alltag an uns herantritt und uns den Frieden Gottes rauben will (V. 8). Wir sollen nur das erwägen, was diesen Filter passiert. Alles andere soll unser Herz nicht erfüllen und unsere Gedanken nicht beunruhigen. Und wenn wir zudem noch das beachten und tun, was uns Gott in seinem Wort sagt und dem Vorbild des Apostels Paulus nacheifern, dann wird der Gott des Friedens mit uns sein (V. 9). Dann genießen wir nicht nur den Frieden Gottes im Herzen, sondern dürfen uns auch bewusst sein, dass der Gott des Friedens selbst mit uns ist.