Wer die Geschichte von David und Goliath in 1. Samuel 17 liest, ist (immer wieder) beeindruckt von dem Mut und der Kühnheit Davids. Im festen Vertrauen auf seinen starken Gott errang der vermeintlich unerfahrene Hirtenjunge einen großartigen Sieg über den kampferprobten und – menschlich gesprochen – unbezwingbaren Riesen.
Der Sieg Davids über Goliath ist ein schönes Vorbild auf den großen Sieg des Herrn Jesus über Satan am Kreuz von Golgatha. Durch seinen Tod am Kreuz hat der Herr Jesus einen vollständigen Sieg über den Teufel errungen (Heb 2,14.15). In Verbindung mit dem Sieg Davids über Goliath wollen wir uns nachfolgend einige Fragen stellen, die ihre wahre Bedeutung gewinnen, wenn wir sie auf den Sieg des Herrn über Satan anwenden.
Wo errang David den Sieg über Goliath?
David wurde von seinem Vater Isai zu seinen Brüdern gesandt, die sich zu jener Zeit im Terebinthental aufhielten, um gegen die Philistern zu kämpfen. Er sollte nach ihrem Wohlergehen fragen und ihnen etwas Proviant mitbringen (V. 17–19).
Wie David wurde auch der Herr Jesus von Gott, dem Vater, auf die Erde gesandt, um nach dem Wohlergehen seiner „Brüder“, dem Volk Israel, zu sehen und sie zu segnen (vgl. 1. Mo 37,13.14; Apg 3,26). Er wurde wahrer Mensch und kam zu seinem Volk, um es von ihren Sünden zu erretten und aus der Hand Satans zu befreien (Mt 1,21). Lässt uns das Terebinthental nicht auch an die tiefsten Leiden denken, in die der Herr Jesus bei seinem Sterben am Kreuz hinabstieg, um den Sieg über Satan zu erringen?
Wann errang David den Sieg über Goliath?
Nachdem klar war, dass kein Israelit den Mut und die Kraft aufbrachte, um gegen den Philister zu kämpfen, erklärte David sich dazu bereit (V. 11.24.32).
Nachdem die ungefähr 4000-jährige Geschichte der Menschheit deutlich gezeigt hatte, dass kein Mensch in der Lage war, sich selbst aus der Knechtschaft Satans zu befreien und die heiligen und gerechten Ansprüchen Gottes zu erfüllen, kam der Herr Jesus auf die Erde, um Satan zu besiegen. Er kam in der „Fülle der Zeit“, um Gott zu offenbaren und das Erlösungswerk zu vollbringen (vgl. Gal 4,4).
Unter welchen Umständen errang David den Sieg über Goliath?
Als Eliab, der älteste Bruder von David, mitbekam, wie David sich über den Hohn und Spott Goliaths entrüstete und sich nach der Belohnung für denjenigen erkundigte, der ihn erschlagen würde, wurde er zornig, da er seinem jüngeren Bruder Vermessenheit und Bosheit unterstellte (V. 26–28).
So wie David von seinen eigenen Brüdern verkannt und abgelehnt wurde, wurde auch der Herr Jesus von seinen leiblichen Brüdern, seinem eigenen Volk und den Menschen im Allgemeinen abgelehnt und verworfen (vgl. Jes 53,3; Joh 1,10.11; 7,5). Doch diese Zurückweisung hat Ihn nicht davon abgehalten, das Werk der Erlösung zu vollbringen.
Wie errang David den Sieg über Goliath?
David errang den Sieg über Goliath im festen Vertrauen auf die Hilfe und Stärke seines Gottes, die er als Hirte beim Hüten seiner Schafe oft erfahren hatte. Er hatte sich im Kleinen bewährt, so dass Gott ihm nun Größeres anvertrauen konnte (V. 34–37.45–47).
Der Herr Jesus hat seinem Gott und Vater in allen Umständen und Situationen seines Lebens vertraut. In diesem festen Gottvertrauen hat Er auch das Werk am Kreuz von Golgatha vollbracht. Er konnte sagen: „Aber der Herr, HERR, hilft mir; darum bin ich nicht zuschanden geworden, darum machte ich mein Angesicht wie einen Kieselstein und wusste, dass ich nicht würde beschämt werden.“ (Jes 50,7; vgl. Mt 27,43).
Mit welchem Ziel errang David den Sieg über Goliath?
In den vierzig Tagen, in denen Goliath auftrat, verhöhnte er Tag für Tag den Gott Israels und seine Schlachtreihen. Als David seine höhnischen Worte zum ersten Mal hörte, war er zutiefst entrüstet und fasste den festen Entschluss, gegen den Philister zu kämpfen und den Hohn von Israel abzuwenden. Es war ihm ein Herzensanliegen, die Ehre seines Gottes, die von Goliath in den Schmutz gezogen worden war, wiederherzustellen und das Volk Gottes aus der Knechtschaft der Philister zu befreien (V. 16.23.26.36.45–47).
Der Ungehorsam und die Sünde des Menschen haben Gott zutiefst verunehrt. Deshalb musste Herr Jesus Mensch werden und am Kreuz von Golgatha leiden und sterben, um den heiligen und gerechten Ansprüchen Gottes in Bezug auf die Sünde zu entsprechen und Gott zu verherrlichen. Durch sein Werk am Kreuz hat Er Sühnung getan und die Grundlage zu unserer Errettung gelegt (vgl. 2. Kor 5,21; 1. Joh 2,2).
Womit errang David den Sieg über Goliath?
Nachdem David sich fünf glatte Steine aus dem Bach genommen und in sein Hirtengerät getan hatte, nahm er seine Schleuder und eilte dem Riesen entgegen. Den ersten Stein, den er schleuderte, traf Goliath an der Stirn, so dass dieser zur Erde fiel. Schnell trat David herzu, zog Goliaths Schwert aus der Scheide und tötete ihn mit dessen eigener Waffe. So errang David den Sieg über Goliath und die Philister (V. 40.48–51).
Auch der Herr Jesus hat den Teufel am Kreuz von Golgatha mit dessen eigener Waffe besiegt: Er hat „durch den Tod den zunichte gemacht, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel“ (Heb 2,14).
Was für einen Sieg errang David über Goliath?
Es war ein vollständiger und endgültiger Sieg: David tötete Goliath, indem er ihm den Kopf abhieb (V. 51) und seine Waffen in Gewahrsam nahm (V. 54).
Wie David hat auch der Herr Jesus am Kreuz von Golgatha einen vollständigen und endgültigen Sieg über Satan errungen. Dadurch hat Er alle befreit, „die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren“ (Heb 2,15). Wenn Satan jetzt auch völlig besiegt ist – gerichtet ist er noch nicht. Erst am Ende des Tausendjährigen Reiches wird das endgültige Urteil über ihn vollzogen werden (Off 20,10).
Gibt es einen Beweis für den Sieg Davids über Goliath?
David nahm das Haupt Goliaths und brachte es nach Jerusalem. Als er kurze Zeit später vor Saul stand, war das Haupt des Philisters in seiner Hand (V. 54.57), ein klarer Beweis des Sieges über diesen Feind.
Christus ist nach drei Tagen aus den Toten auferstanden. Dies ist der klare und unwiderlegbare Beweis dafür, dass Gott das Erlösungswerk des Herrn Jesus am Kreuz von Golgatha völlig angenommen hat. Gott ist nun verherrlicht, Satan besiegt und die Macht der Sünde und des Todes gebrochen. Die Errettung kann nun allen Menschen angeboten werden (vgl. 1. Kor 15,4.20).
Was war die Folge des Sieges von David über Goliath?
Sicherlich hatten alle Männer von Israel den Kampf zwischen David und Goliath mit großer Spannung verfolgt. Als David sogleich siegte, erhoben sie alle ein Freudengeschrei und verfolgten die fliehenden Philister (V. 52). Jonathan aber gab zusätzlich eine persönliche Antwort auf den Sieg Davids. Angezogen von der Tat und den Worten Davids suchte er eine persönliche Beziehung zu dem Sieger – eine Beziehung, die sein Leben grundlegend veränderte (Kap 18,1). Von diesem Augenblick an zeigte sich in seinem Leben Hingabe an David. Alles, was ihn bisher auszeichnete, stellte er in den Dienst Davids und übergab es ihm (V. 4).
Wie steht es bei dir und mir? Hast du eine persönliche Antwort auf den großen Sieg des Herrn Jesus am Kreuz von Golgatha? Hast du das Erlösungswerk im Glauben für dich in Anspruch genommen und lebst du für Den, der für dich gestorben und auferweckt worden ist (2. Kor 5,15)?
(aus der Monatszeitschrift „Folge mir nach“)