Heute wollen wir uns mit einem Vers beschäftigen, der vielen Gläubigen schon oft zur großen Ermunterung war, besonders wenn man sich in einer schwierigen Situation befindet. Dieser Vers bezieht sich zwar zuerst auf Israel, aber wir können ihn auch gut auf uns heute anwenden. Wir wollen die einzelnen Teilbereiche des Verses etwas näher betrachten und lesen Jeremia 29:11:

„Denn ich weiß ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück, um euch Ausgang und Hoffnung zu gewähren.“

Das Volk Israel war in babylonischer Gefangenschaft. Diese Gefangenschaft war die Folge ihres Ungehorsams und dass sie anderen Göttern nacheiferten. Sie hatten sich von Gott abgewendet und Gott hatte deshalb den babylonischen König Nebukadnezar benutzt, um das Volk in Gefangenschaft und aus dem Land Israel wegzuführen. Einerseits musste Gott sein Volk bestrafen und andererseits korrigieren, um sie wieder zurück in die Gemeinschaft mit sich führen.

Gott hatte von Anfang an im Sinn, das Volk Israel nur für eine bestimmte Zeit unter diesen Umständen in der Gefangenschaft zu demütigen. Nach 70 Jahren sollte die Gefangenschaft beendet und das Volk Israel wieder zurück nach Israel gehen können. Als Gott dem Volk durch Jeremia diese Botschaft zukommen lässt, verbindet er es mit der wunderbaren Botschaft dieses Verses.

Zuerst einmal ist es schön zu wissen, dass Gott Gedanken über sein Volk und auch uns hat. Er hat mit jedem einen festen Plan und diese Gedanken sind ihm jederzeit bewusst. Er weiß die Gedanken! Er vergisst nicht den Plan, den Er mit uns hat. Das bedeutet auch, dass Er jederzeit alles unter Kontrolle hat: Er weiß den Anfang und das Ende von allem. Jeder Einzelne ist Ihm so wichtig, dass er Inhalt der Gedanken Gottes ist. Gott beschäftigt sich ganz persönlich mit dir und mir – ist das nicht wunderbar?

Zweitens zeigt Gott uns sein Herz und spricht über seine Gedanken. Er sagt uns was für Gedanken Er über uns hat. Es sind Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück. Gott möchte niemals jemandem schaden oder quälen, denn das entspricht nicht dem Charakter Gottes. Nein, er hat Gedanken des Friedens für uns. Er selbst ist der Gott des Friedens und wird deshalb immer dementsprechend denken und handeln.

Das bedeutet jetzt nicht, dass Glaubende nicht leiden müssen; das wäre die falsche Schlussfolgerung. Aber wenn ein Gläubiger leidet, dann hat Gott einen guten Plan damit. Nicht immer wissen wir den Plan Gottes, wenn jemand leidet. Aber wir können ihm vertrauen, dass Er in seiner Weisheit und Allwissenheit nur das zulässt, was uns näher zu ihm bringt. Manchmal korrigiert Er uns, manchmal wird Er vorbeugend tätig, um uns zu bewahren, und manchmal möchte Er sich selbst uns nur noch größer und herrlicher machen.

Weil wir unseren Gott kennen und seine guten Absichten mit uns im Glauben annehmen und daran in allen Nöten und Schwierigkeiten festhalten, wird Sein Friede in unseren Herzen die Sorgen, Zweifel und Ängste vertreiben. Dieses bewusste Loslassen und sich selbst in die Hände Gottes zu übergeben ist bei jeder Schwierigkeit unbedingt notwendig, damit wir mit geistlicher Kraft diese schwierigen Zeiten in der Nähe des Herrn siegreich durchstehen. Loslassen in diesem Sinn bedeutet nicht Ungewissheit, sondern Sicherheit!

Bei allem was passiert wissen wir, dass Gott seinen Plan und Seine Gedanken immer zu Ende führt. Nichts und niemand kann ihn daran hindern. Er ist auch niemals überrascht, weil Er alles im Voraus weiß. Weil dieser Gott unser ganz persönlicher Gott ist und wir ihm völlig vertrauen, gibt es uns Zukunft und Hoffnung. Zukunft, weil Er die Situation jederzeit verändern kann und wir sicher in seinen Händen sind. Und Hoffnung, weil alles hier auf der Erde nur zeitlich ist aber in den Augen Gottes alles auf die Ewigkeit ausgerichtet ist. Das darf uns Mut machen in schwierigen Umständen auszuharren!