Natürliche Schönheit zählt heutzutage sehr viel. Vielen Menschen ist ihr Aussehen sehr wichtig. Sie sind bereit, dafür auch tief in den Geldbeutel zu greifen und manches auf sich zu nehmen.

Sicher, äußerliche Attraktivität hat ihren Platz. Schließlich wollen wir ja auf unsere Mitmenschen anziehend und nicht abstoßend wirken. Allerdings wollen wir dabei nicht aus den Augen verlieren, was bei Gott zählt: nicht in erster Linie das Äußere, sondern vor allem das Innere. Nicht die äußere, natürliche Schönheit, sondern vielmehr die innere, verborgene Schönheit des Menschen (1. Pet 3,4). „Denn der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber der Herr sieht auf das Herz“ (1. Sam 16,7; Spr 31,30).

Natürliche Schönheit

In der Bibel finden wir einige Personen, die als schön bezeichnet wurden:

  • Sara, die Frau Abrahams, war schön von Aussehen. Sie wird sogar sehr schön genannt (1. Mo 12,11.14).
  • Auch von Rebekka wird gesagt, dass sie schön von Aussehen war (1. Mo 24,16; 26,7).
  • Rahel war schön von Gestalt und schön von Aussehen (1. Mo 29,17).
  • Joseph war ein Mann, der schön von Gestalt und schön von Aussehen war (1. Mo 39,6).
  • Die Eltern von Mose sahen, dass ihr Kind schön war (2. Mo 2,2; Heb 11,23).
  • Saul war nicht nur einen Kopf größer als das ganze Volk, sondern war auch schöner als alle Männer in Israel (1. Sam 9,2).
  • Von David wird berichtet, dass er schöne Augen hatte und schön von Aussehen war (1. Sam 16,12; 17,42).
  • Abigail, die Frau Nabals und spätere Frau Davids, war von guter Einsicht und schön von Gestalt (1. Sam 25,3).
  • Auch Bathseba, die Frau Urijas, war schön von Aussehen (2. Sam 11,2).
  • Auch von Tamar, der Tochter Absaloms, sagt die Schrift, dass sie schön von Aussehen war (2. Sam 14,27).
  • Als David alt war, suchte man für ihn eine schöne Frau und fand Abischag, die überaus schön war (1. Kön 1,4).
  • König Ahasveros wollte die Völker und Fürsten mit der Schönheit der Königin Vasti beeindrucken (Est 1,11).
  • Esther, die Nichte Mordokais, war ein Mädchen, das schön von Gestalt und schön von Aussehen war (Est 2,7).

Das Kind Mose

Wenn wir uns die Personen, die als schön bezeichnet werden, ansehen, dann fällt auf, dass wir im Neuen Testament bis auf Mose keine einzige Person finden, von der der Heilige Geist diese Eigenschaft hervorhebt. Ist dies vielleicht ein versteckter Hinweis darauf, dass im Neuen Testament vor allem die innere, verborgene Schönheit für Gott zählt?

Von dem Kind Mose lesen wir drei Mal in der Schrift, dass es schön war:

  • In 2. Mose 2,2 in Verbindung mit der Mutter. Sie sah, dass ihr Sohn schön war.
  • In Apostelgeschichte 7,20 in Verbindung mit dem Vater. Hier wird ausdrücklich gesagt, dass Mose schön für Gott war.
  • In Hebräer 11,23 in Verbindung mit beiden Eltern. Sie sahen, dass ihr Kind schön war.

Amram und Jokebed, die Eltern von Mose, hatten offensichtlich diesen Glaubensblick, der tiefer sieht als nur auf das Äußere und Dinge wahrnimmt, die dem natürlichen Auge verborgen bleiben. Zweifellos konnte das Auge des Glaubens in dem kleinen Mose Eigenschaften, Wesensmerkmale und „Potenzial“ erkennen, die Gott für seine Ziele gebrauchen konnte. Dies machte seine Schönheit für Gott aus.

Schön für Gott

Was bedeutet es für uns heute, schön für Gott zu sein? Die Bibel zeigt uns verschiedene Haltungen und Wesensmerkmale, an denen Gott Gefallen hat.

Buße und Bekehrung

Zunächst freut Gott sich über jeden Menschen, der in Buße und Glauben zu Jesus Christus kommt und Ihn als Herrn und Heiland annimmt. In Sprüche 8 spricht der Herr Jesus als die personifizierte Weisheit: „Denn wer mich findet, hat das Leben gefunden und Wohlgefallen erlangt von dem Herrn“ (Spr 8,35). In dieser Hinsicht ist jeder, der an den Herrn Jesus glaubt, schön für Gott.

Gehorsam

Als Saul dem ausdrücklichen Gebot Gottes, die Amalekiter und alles, was ihnen gehörte, zu verbannen, ungehorsam war, ließ Gott ihm durch Samuel sagen: „Hat der Herr Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern, wie daran, dass man der Stimme des Herrn gehorcht? Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder.“ (1. Sam 15,22). Gott findet auch heute noch Gefallen daran, wenn wir seinem Wort gehorchen und auf seine Stimme hören (Joh 14,21).

Glaube

Von Henoch lesen wir: „Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor der Entrückung hat er das Zeugnis gehabt, dass er Gott wohlgefallen habe“ (Heb 11,5). Dass Gott großes Gefallen an einem Leben im Glauben hat, macht das Zeugnis der Glaubenshelden in Hebräer 11 sehr deutlich. Es ehrt ihn, wenn seine Kinder Ihn beim Wort nehmen und seinen Worten vertrauen. Der Glaube ist wie ein Teleskop, das ferne (zukünftige) Dinge in die Gegenwart holt und wie ein Mikroskop, das unsichtbare (himmlische) Dinge sichtbar macht (Heb 11,1).

Aufrichtigkeit

Auch Aufrichtigkeit und Wahrheit im Inneren ist etwas Schönes in den Augen Gottes (1. Chr 29,17; Ps 51,6). Wir wollen anderen nichts vormachen, indem wir uns in unseren Worten und in unserem Verhalten verstellen, sondern authentisch und ehrlich sein. Der Herr Jesus hat dies in vollkommener Weise vorgelebt: Das, was Er sagte, entsprach seiner inneren Überzeugung. Seine Gedanken gingen nicht weiter als sein Mund und seine Worte stellten ihn als den dar, der Er wirklich war (Ps 17,3; Joh 8,25).

Hingabe

Nicht zuletzt sollen alle Regungen unseres Körpers, ja unser ganzes Leben „ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer“ sein (Röm 12,1). Gott findet große Freude daran, wenn Er Menschen sieht, die ihr Leben nicht für sich selbst leben, sondern aus Dankbarkeit und Liebe bereit sind, ihr Leben so zu leben, dass es Ihm gefällt (Kol 1,10; vgl. Röm 15,3). Schön zu sein für Gott – das darf jeden Tag unser Beweggrund und Ansporn für unser Denken und Handeln sein. Streben wir danach, Ihm in allen Bereichen unseres Lebens zu gefallen?

Fragen an uns

  • Welchen Stellenwert hat unser äußeres Erscheinungsbild in unserem Leben?
  • Haben wir den Blick des Glaubens, der tiefer sieht als nur auf das Äußere?
  • Versuchen wir, dem Schönheitsideal Gottes zu entsprechen oder dem der Welt?
  • Hören wir auf das, was Gott uns in seinem Wort sagt?
  • Leben wir durch Glauben oder durch Schauen?
  • Sind wir unseren Mitmenschen gegenüber aufrichtig und ehrlich?
  • Streben wir danach, ein Leben zu führen, an dem Gott Gefallen finden kann?
(aus der Monatszeitschrift „Folge mir nach“)