2. Außerdem zeigt uns die Schrift auch die Art und Weise, wie die Frau sich ihrem Mann gegenüber verhalten soll: „Die Frau aber, dass sie den Mann fürchte“ (Eph 5,33). Auch Petrus spricht von dem „in Furcht reinen Wandel“ (1. Pet 3,2) der Frauen. Wir sehen darin, dass sie durch ihr ganzes Verhalten die Stellung anerkennen soll, die der Mann nach Gottes Ordnung einnimmt. Natürlich ist jeder Gedanke an knechtische Furcht ausgeschlossen. Ihr Verhalten soll vielmehr von liebender Ehrfurcht zeugen, die zu gefallen sucht und sich fürchtet, irgendwie zu beleidigen. Räumt sie ihrem Mann den richtigen Platz als ihrem Haupt ein, wird dies als natürliche Folge daraus hervorfließen und indem sie sich so verhält, ehrt sie gleichzeitig auch den Willen und die Anordnung Gottes.

Das ist die Frau, auf die das Herz ihres Mannes vertraut, die ihm „Gutes erweist und nichts Böses alle Tage ihres Lebens, sodass er nicht anders als bezeugen kann, dass „wer eine Frau gefunden hat, Gutes gefunden und Segen von dem Herrn erlangt hat“ (Spr 31,11.18.22).

3. Die Schrift schweigt auch nicht über den Segen einer treuen und willigen Verwirklichung der richtigen Stellung der Frau. Der Apostel Petrus berührt sogar den allerschwierigsten Fall – den einer christlichen Frau, die einen ungläubigen Mann hat. Das soll natürlich niemanden zu der Annahme führen, dass damit die Heirat des Gläubigen mit dem Ungläubigen gebilligt würde. Sie ist direkt und indirekt verboten (vgl. 1. Kor 7,39; 2. Kor 6,14–18), während es dennoch, besonders in den ersten Tagen der Versammlung, ständig vorkommen musste, dass bekehrte Frauen mit ungläubigen, ja den Götzen dienenden Männern verbunden waren (vgl. 1. Kor 7,10–16). Und von dieser Klasse spricht der Apostel, wenn er sagt: „Ebenso ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter, damit, wenn auch einige dem Wort nicht gehorchen, sie durch den Wandel der Frauen ohne Worte gewonnen werden mögen, indem sie euren in Furcht reinen Wandel angeschaut haben“ (1. Pet 3,1.2). Es kommt fast einer Verheißung gleich, dass liebender Gehorsam, verbunden mit einem treuen christlichen Wandel in Reinheit des Herzens, zur Bekehrung von ungläubigen Männern gesegnet sein werde. Jedenfalls lehrt es uns, dass das der von Gott bezeichnete Weg für solche Frauen ist, die Wahrheit auf die Herzen und Gewissen ihrer Männer wirken zu lassen. Und in der Tat, was könnte auf irgendeine ungläubige Umgebung mehr Wirkung haben, als die stille und beständige Darstellung Christi in Wandel und Wesen? Es ist bemerkenswert, dass der Apostel die Frau nicht auffordert, ihren Mann zu ermahnen, die Wahrheit anzunehmen. Er soll „ohne Worte“ gewonnen werden – durch den Wandel, die ganze Art und das Verhalten der Frau. Der Grund dafür ist klar genug. Durch Ermahnungen würde sie gewissermaßen aus der Stellung heraustreten, die ihr gegenüber dem Mann als ihrem Haupt geziemt, während die stille Schönheit eines Lebens, in dem sich durch die Kraft des Geistes die Milde, Sanftmut und Demut Christi widerspiegelt, einen viel mächtigeren Einfluss auf ihn ausüben muss als ihre Worte es vermögen. Und begleitet vom Segen Gottes kann dies das wirksame Mittel werden, ihn aus der Finsternis in sein wunderbares Licht zu bringen.