Bezüglich einer Sache wird der Mann ermahnt, sie zu vermeiden. „Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie“ (Kol 3,19). Man könnte meinen, dass wenn „Liebe“ vorhanden ist, kein Raum für „Bitterkeit“ bliebe. Aber ist es so in der Erfahrung des täglichen Lebens? So mancher Mann, der seine Frau aufrichtig liebt, lässt oft in einem unbewachten Augenblick, wenn er sich nicht innerlich in der Gegenwart des Herrn aufhält, heftige Worte fallen, die für ihr Herz so bitter wie Galle sind. Es scheint diese Warnung auf alles das hinzuzielen, was das Gemüt der Frau reizen und betrüben könnte. Bitterkeit – wie groß auch die Versuchung dazu sein mag – soll daher sorgfältig unterdrückt werden. Dies wird umso eher möglich sein, je mehr der Mann sein göttliches Vorbild im Gedächtnis behält.

Das sind die Anforderungen, die Gott an den Mann stellt. Man möchte davor zurückschrecken, so tief und weitgehend wie sie sind, wenn man sich nicht durch den Gedanken trösten könnte, dass der, der sie stellt, auch stets bereit ist, die zur Erfüllung seines Wortes nötige Gnade zu geben. Die Kraft zu einem solchen Wandel ist der Heilige Geist, der in uns wohnt. Er leitet immer zu Christus hin, und wer sich dieser Leitung überlässt, wird erfahren, dass Frieden und Segen mit diesem Lebensweg verbunden sind, der für ihn bestimmt ist. Wo der Blick auf Christus gerichtet ist, wird auch die Verwandlung in sein Bild stattfinden (2. Kor 3,18) und sein Wesen in dem ganzen Verhalten des christlichen Mannes seiner Frau gegenüber zum Ausdruck kommen.