„Ich will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern, spricht der HERR.“ Hes 34,15

Der Herr Jesus hat als der gute Hirte für uns, seine Schafe, sein Leben gegeben. Er ist der gute Hirte, nicht ein guter Hirte. Ihm ist keiner zu vergleichen. Er allein verdient diesen Titel. Er ist uns nachgegangen bis er uns gefunden hatte und hat uns dann auf seine starken Schultern genommen. Das spricht von vollkommener Sicherheit. Nichts und niemand kann uns aus seiner Hand rauben. Wir sind sein.

Nach seinem vollbrachten Werk am Kreuz hat Gott sein ganzes Wohlgefallen in seiner Auferweckung und Erhöhung zu seiner Rechten ausgedrückt. Er hat unseren Herrn Jesus, den großen Hirten der Schafe, aus den Toten wiedergebracht. Und als dieser große Hirte sorgt er jetzt für uns, die Seinen.

Zwei Tätigkeiten dieses großen Hirten stehen hier vor uns:

1. Ich will meine Schafe weiden. Ein Hirte sorgt dafür, dass seine Schafe gute Nahrung finden. David schreibt in Psalm 23: „Er führt mich auf grüne Auen.“ Der Hirte weiß, wo es besonders gute Nahrung für seine Schafe gibt. Er führt sie dorthin. Der Herr nährt uns als unser Hirte durch sein Wort. Das Wort ist Nahrung für den inneren Menschen. Es kräftigt uns auf dem Glaubensweg. Wir lernen den Herrn selbst und seine Gedanken besser kennen. Unsere Liebe zu ihm wird wachsen. Ja, er selbst ist Nahrung für uns. Als das Brot vom Himmel, von dem wir uns nähren können. Wir denken über ihn nach, der vom Himmel auf die Erde gekommen ist, als den, der als Mensch hier gelebt hat und für uns gestorben ist. Wir schauen ihn an als den, der verherrlicht ist zur Rechten Gottes, mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt. Das gibt uns Kraft und Freudigkeit, im Vertrauen auf ihn dem Ziel entgegenzugehen. Alle Kraft kommt von Ihm. Wir benötigen täglich die Nahrung aus seinem Wort.

2. Ich will sie lagern. Er möchte uns Zeiten der Ruhe geben. Das Schaf braucht Ruhe nach dem Wandern zur Weide und der Nahrungsaufnahme. Dazu legt es sich unter den Augen des Hirten hin. Während es ruht, sind die Augen des Hirten beständig auf seine Herde gerichtet. Das Schaf käut nun wieder, es verarbeitet die Nahrung. Das in Ruhe zu tun, ist wichtig für die Gesundheit des Schafes.

Solche Zeiten der Ruhe möchte uns der Herr auch geben. Bei allen Aufgaben in irdischen Belangen in Beruf und Familie, bei allem Dienst für ihn, brauchen wir Zeiten, in denen wir bei Ihm Ruhe finden. Wo wir in Ruhe nachdenken über sein Wort, zum Beispiel, was wir am Sonntag in den Zusammenkünften gehört haben. Durch das geistliche Wiederkäuen machen wir es zu unserem inneren Besitz. Dazu brauchen wir auch Ruhe vom Getriebe des Alltags, ohne Ablenkung durch Medien und anderes. Dabei dürfen wir zu ihm reden im Gebet. Ihm danken für das, was wir neu verstanden haben aus seinem Wort, für das woran er uns erinnert hat und ihn bitten uns zu helfen, das zu verstehen, was uns noch unklar ist. Seine Augen sind dabei mit Freude auf uns gerichtet. Es erfreut sein Herz, uns so zu sehen. Und wenn der Feind uns stören und solche Zeiten der Ruhe verhindern will, dann dürfen wir unseren Blick auf den großen Hirten lenken. Er wacht über uns und wird alles tun, um den Feind fernzuhalten. Aber bei ihm lagern müssen wir uns schon selbst.

So sind wir der treuen Führung unseres Hirten anvertraut, der dich und mich auch heute weiden und lagern will.