Jakob fürchtete sich vor Esau, dass er sich an ihm für seinen Betrug (der über 20 Jahre zurücklag) rächen würde, und es war ihm mulmig zumute, nach Bethel zu ziehen (1. Mo 32,8). Doch war es nicht irrational, anzunehmen, dass Gott ihn von Paddan-Aram nach Bethel sandte, um ihn in das Schwert Esaus zu stürzen (vgl. 1. Mo 31,3)? Jakob machte aber das Richtige angesichts dieser Furcht: Er betete (1. Mo 32,10–13).

Und das Gebet ist großartig. Er beginnt und endet mit den Verheißungen Gottes. Er betet demütig, ehrlich und konkret. Und doch nimmt er den schweren Sorgenstein nach dem Gebet wieder auf seine Schulter. Es fehlt ihm das tiefe Vertrauen auf Gott, das nur in der täglichen Gemeinschaft mit Gott erwächst und das mit Selbstvertrauen nicht kompatibel ist.

Es ist also nicht nur wichtig, was wir für Worte vor dem Amen sprechen, sondern es ist auch wichtig, was wir für eine Haltung nach dem Amen zeigen! Ist es die Haltung des Vertrauens auf Gott? Sind wir mit ihm so vertraut, dass wir uns gerne in seine mächtigen Arme fallen lassen? Dass wir die Sorgen ihm wirklich übergeben?