In Apostelgeschichte 18 wird uns berichtet, wie Paulus erstmals nach Korinth kam und was er dort erlebte. Die Stadt war von Unmoral in vielfältiger Form gekennzeichnet, also bestimmt ein schwieriges Pflaster für die Verkündigung der Botschaft – so meinen wir vielleicht. Und Paulus begegneten dort auch Schwierigkeiten, insbesondere wieder vonseiten der Juden, die sich endgültig also solche erwiesen, die die Botschaft, dass Jesus der Christus ist, massiv ablehnten.

Aber gerade in dieser Stadt wird gesagt, dass Paulus sich ein Jahr und 6 Monate dort aufhielt und unter ihnen das Wort Gottes lehrte (Apg 18,11). Wir wollen hier als Erstes lernen, dass es das Wort Gottes ist, das wir zu bringen haben. Sei es gegenüber Ungläubigen die Botschaft des Heils in Christus oder die gute Lehre des Wortes Gottes für Gläubige. Wir wollen nichts Eigenes bringen, das hat keinen Wert, im Gegenteil ist es zum Schaden. Nur das Wort Gottes ist lebendig und wirksam, hat also eine innewohnende Kraft und „ist nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt“ (2. Tim 3,16–17). Timotheus wird auch ermahnt: „Predige das Wort.“ (2. Tim 4,2) Wir sollen Kanäle für die Botschaft Gottes sein. Ob im persönlichen Gespräch oder in anderen Situationen. Das ist eine edle und schöne Aufgabe als Diener Christi für uns alle an unserem Platz. Wir wollen festhalten, dass wir nicht mit eigenen Beifügungen – seien sie noch so gut gemeint – die Wirkung des Wortes erhöhen können. Das Gegenteil wird der Fall sein.

Um den Dienst in Korinth so lange und ausdauernd zu tun, brauchte Paulus auch Ermutigung. Die Umstände waren ja durchaus dazu angetan, aufzugeben. Er war kein Übermensch, der über den Umständen stand. Und so spricht der Herr in einem Gesicht der Nacht zu ihm und spricht ihm Mut zu. „Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir und niemand soll dich angreifen, um dir etwas Böses zu tun; denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt.“ (Apg 18,9.10)

Eine in vielfacher Hinsicht großartige Botschaft. Zunächst sagt der Herr ihm „Fürchte dich nicht“. Habe Mut, führe deinen Auftrag aus, „rede und schweige nicht“. Die Botschaft muss gesagt werden. Wie sollen die Menschen glauben, wenn sie die Botschaft nicht hören. Und was ist die Begründung? „Paulus, du hast eine große Gabe!? Bis jetzt hast du doch auch Mut gehabt!? Silas und Timotheus sind doch bei dir!?“ Nein, nichts von alledem. All diese Dinge, so dankbar wir sie aus der Hand Gottes annehmen dürfen, haben in sich keinen Wert. Das entscheidende ist: „Ich bin mit dir“. Darauf und nur darauf kommt es an. Ist das nicht eine wunderbare Ermutigung für jeden Diener, jede Dienerin, die in der Überzeugung vor dem Herrn einen Auftrag haben, den ER ihnen gegeben hat. „Ich bin mit dir“. Wir sind nicht allein. Der, dem alle Macht gegeben ist, ist mit uns. Wenn er einen Auftrag gibt, übernimmt er auch die damit verbundenen Konsequenzen. Paulus bekam in diesem besonderen Fall die Zusage, dass ihm nichts geschehen würde.

Und dann haben wir noch eine weitere, hervorragende Aussage, mit der der Herr begründet, dass er mit Paulus sein und ihn bewahren würde. „Denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt.“ Der Herr sah im Voraus die Menschen, die sich bekehren würden. Zu dem Zeitpunkt glaubten sie noch nicht. Natürlich wusste der Herr in seiner Allwissenheit als der ewige Gott, wer sich bekehren würde. Für ihn ist das Morgen ja genauso gegenwärtig wie das Heute. Aber noch mehr. Er wusste nicht nur, wer sich bekehren würde, wir dürfen auch daran denken, dass die Gläubigen der Gnadenzeit in Christus auserwählt sind vor Grundlegung der Welt. Es war die souveräne Entscheidung des souveränen Gottes, dass er dich und mich für sich besitzen wollte. Dass es unsere Verantwortung war, uns zu bekehren, ist die andere Seite. Hier sieht der Herr sein großes Volk in Korinth. Und so blieb Paulus und lehrte das Wort Gottes und es gab reiche Frucht für ihn.

Gehen auch wir im Vertrauen auf die Zusagen Gottes voran und tun das, was er uns aufgetragen hat. Er ist mit uns. Sein Geist gibt uns Kraft und wir haben das Wort Gottes zu bringen.