Paulus hatte in Korinth über einen langen Zeitraum das Wort gepredigt. Besonders wegen des massiven Widerstands der Juden bekam er vom Herrn selbst göttlichen Zuspruch. ER hatte ein großes Volk in dieser Stadt und durch die Predigt glaubten viele Korinther und wurden getauft.

In dieser Zeit schenkte der Herr Paulus weitere Ermutigungen. Zunächst einmal fand er offensichtlich recht bald nach seiner Ankunft in Korinth ein jüdisches Ehepaar – Aquila und Priscilla. Aus menschlicher Sicht mussten sie Rom verlassen, weil der römische Kaiser es befohlen hatte. Aber wir dürfen auch hier die gütige Hand Gottes sehen, der die beiden gerade zu der Zeit nach Korinth führt, als Paulus dort hinkommt. Sie waren im Glauben verbunden und übten den gleichen Beruf aus. So fand Paulus bei ihnen Quartier und arbeitete mit ihnen gemeinsam.

Wir finden im Neuen Testament wohl kein anderes Ehepaar, was so mit Paulus im Dienst verbunden war. Die beiden hatten ein Herz für den Herrn und die Gläubigen. Wir sehen immer wieder, dass sie ihr Haus für die Zusammenkünfte der Gläubigen zur Verfügung stellen und wie sie sich um ihre Mitgeschwister kümmern. Sie nehmen später Apollos zu sich und legen ihm den Weg Gottes genauer aus und Paulus bezeugt in Römer 16, dass sie ihr Leben für ihn eingesetzt haben. Es zeugte von einem intensiven geschwisterlichen Miteinander. Die gemeinsame Zeit mit ihnen war sicher von großer Ermutigung für Paulus. Den Korinthern schreibt er später, dass er, als er bei ihnen war, in seinem Beruf tagsüber gearbeitet hatte, um ihnen finanziell nicht zur Last zu fallen. Er wollte keinen Anlass geben, was eine Hinderung für die Botschaft hätte sein können, obwohl er das Recht gehabt hätte, vom Evangelium zu leben. Von dieser Vorsicht und Rücksichtnahme von Paulus können wir ebenso lernen, wie von seinem ganzen Einsatz, sowohl in seinem irdischen Beruf als auch in dem Dienst für den Herrn.

Und wenn die drei so zusammengearbeitet haben, haben sie sich sicher über den gleich kostbaren Glauben unterhalten, den sie empfangen hatten. Manche von uns haben auch das Vorrecht im Beruf mit Glaubensgeschwistern zusammenzuarbeiten. Natürlich stehen da die irdischen Verpflichtungen im Vordergrund, denn dafür hat unser Arbeitgeber uns angestellt und kann Treue und Einsatz erwarten. So will es auch der Herr. Aber doch ist Gelegenheit da, sich über das Wort auszutauschen oder zusammen zu beten. Und Aquila und Priscilla haben dies sicher auch als Ehepaar für Paulus und seinen Dienst getan.

Eine weitere Ermutigung erlebte Paulus dann im Haus von Justus, in das er kommt. Er war ein Mann, der Gott anbetete und dessen Haus an die Synagoge stieß. Praktisch direkt neben dem Zentrum der Ablehnung lebt jemand, der an Gott glaubte, wie vorher schon Kornelius und Lydia. Und durch das Wirken Gottes bekehrt sich dann auch der Synagogenvorsteher Krispus. War er wohl durch nachbarschaftliche Kontakte in Verbindung mit dem Evangelium gekommen? Wir wissen es nicht. Aber die Macht und Gnade Gottes schlagen gleichsam eine Bresche in das Bollwerk Satans. Sehen wir nicht, dass der äußere Anschein in der Regel kein Grund ist, ein Werk aufzugeben? Wir haben den großen Gott und das lebendige und wirksame Wort Gottes auf unserer Seite, das wie ein Hammer ist, der Felsen zerschmettert. Und wir können hier auch lernen, dass es oft auch in der Nachbarschaft durch die Kontakte im täglichen Leben die Möglichkeit gibt, von unserem Glauben durch Verhalten und Wort zu zeugen.

Lasst auch uns einen aufmerksamen Blick für die Ermutigungen und Gnadenerweise Gottes in unserem Leben haben, die er uns durch unsere Mitgeschwister, durch Führung der Umstände, durch sichtbare Frucht im Dienst gibt. Und lasst uns solche sein, die Er gebrauchen kann, andere zu ermutigen und ihnen zu dienen.