Dieses Haus

Der HERR lässt dem Überrest durch den Propheten Haggai sagen: „Wer ist unter euch übrig geblieben, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie seht ihr es jetzt? Ist es nicht wie nichts in euren Augen?“ (Haggai 2,3)

Es waren noch ein paar da, die den Tempel Salomos gekannt hatten, der bei weitem herrlicher und größer war, als der Tempel, der nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft wieder aufgebaut worden war. Solche, die die frühere Herrlichkeit kannten und nun einen Vergleich anstellten, waren traurig und doch war gleichzeitig Freude da, dass das Haus Gottes wieder aufgebaut war. Ist es nicht interessant, dass Gott nur sagt „dieses Haus“? Es gab damals und es gibt heute eben nur ein Haus Gottes auf dieser Erde.

Die Versammlung zur Anfangszeit der Christenheit war sicher in der äußeren Darstellung von größerer Kraft und Treue gekennzeichnet. Die Einheit des Volkes Gottes war deutlich sichtbar. Das ist heute leider nicht mehr der Fall. Und doch bleibt es „dieses Haus“. Wir sind nicht aufgerufen, etwas Neues aufzubauen, sondern auf der von Gott im Anfang gegebenen Grundlage zusammenzukommen. Wenn auch viel Versagen und Schwachheit inmitten der Gläubigen gefunden werden, ändert es nichts daran, dass Gott nur ein Haus Gottes auf dieser Erde kennt, das aus allen wahren Gläubigen weltweit besteht. Gottes Gedanken über sein Haus und über das Zusammenkommen ändern sich nicht. Wenn wir daran festhalten und so am Haus Gottes bauen, haben wir die gleichen Hilfsquellen (Er selbst, sein Wort, seinen Geist) wie am Anfang.

Einige Verse weiter lesen wir „Und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht der Herr der Heerscharen...Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste, spricht der Herr der Heerscharen.“ (Haggai 2,7.9)

Nun spricht Gott von dem Tempel, den es im 1000-jährigen Reich geben wird, wenn Christus auf dieser Erde in Macht und Herrlichkeit regiert. Und wieder sagt er „dieses Haus“. Zu Beginn war die Herrlichkeit so groß, dass die Priester nicht in der Lage waren den Dienst zu verrichten wegen der Herrlichkeit der Wolke. Die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus. In der Zukunft wird dies noch umfänglicher sein.

Was bedeutet das für uns? Trotz unseres Versagens hört Gott nicht auf in seinem Haus, in der Versammlung zu wohnen. Und wenn wir nach vorne blicken, wenn Gott alle seine Gedanken zu einem triumphalen Abschluss bringt. Dann wird er „seine Versammlung sich selbst verherrlicht darstellen, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und untadelig sei.“ (Eph 5,27) und „er zeigte mir die heilige Stadt, Jerusalem, herabkommend aus dem Himmel von Gott; und sie hatte die Herrlichkeit Gottes.“ (Off 21,10). Beide Stellen sprechen von der Versammlung Gottes in der Zukunft. Dann werden die Größe und die Schönheit Gottes, alle seine herrlichen Eigenschaften durch sie vollkommen dargestellt werden.

Darf uns das nicht auch Mut machen. Es kommt die Zeit, wo alles Trennende unter den Gläubigen weggenommen sein wird, wo die Einheit wirklich sichtbar wird. Darauf dürfen wir uns freuen.