Ein Haus zu haben und bei Menschen zu wohnen, ist ein großer Gedanke im Herzen Gottes. Er durchzieht die ganze Bibel. Schon Jakob kannte einen Ort, den er Bethel, „Haus Gottes“, nannte (1. Mo 28,19). Und sobald das Volk Israel aus Ägypten erlöst war, wirkte Gott in ihnen den Wunsch, Ihm eine Wohnung zu machen (vgl. 2. Mo 15,2 (Fußnote)). Und ganz am Ende der Bibel, in Offenbarung 21, wo Gott den ewigen Zustand beschreibt, zeigt Er, dass es in Ewigkeit so bleiben wird, dass Gott ein Haus hat und bei Menschen wohnt: „Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen“ (Off 21,3).

Die Hütte Gottes ist seine Versammlung, die „Behausung Gottes im Geist“ (Eph 2,22). Dieses Haus wird heute gebaut (vgl. 1. Kor 3,9–17). Doch wie baut man es? Und was könnte mein persönlicher Anteil am Bau dieses Hauses sein? Zur Beantwortung dieser Fragen wollen wir uns an vier Bezeichnungen erinnern, die wir in Verbindung mit dem Haus Gottes im Alten Testament finden.

1. Zelt der Zusammenkunft (2. Mo 29,42

Gott nannte seine Wohnung „Zelt der Zusammenkunft“, weil Er dort mit seinem Volk zusammenkommen wollte – ein Ort der Gemeinschaft mit Gott und auch untereinander. Heute wird die Versammlung, das Haus Gottes, da sichtbar, wo Gläubige als Versammlung zusammenkommen.

2. Opferhaus (2. Chr 7,12)

Am Zelt der Zusammenkunft (später am Tempel) wurden Gott Opfer gebracht. – Heute bilden alle Gläubigen zusammen eine Priesterschaft, um Gott geistliche Schlachtopfer (Lob, Dank und Anbetung) zu bringen (vgl. 1. Pet 2,5). Dieser gemeinsame, geistliche Opferdienst kann da ausgeübt werden, wo Gläubige zusammenkommen.

3. Bethaus (Jes 56,7)

Gebete sollten im Haus Gottes oder zu diesem Haus hin gebetet werden (siehe z. B. 1. Kön 8,30). Auch der Räucheraltar, der im Heiligtum des Hauses Gottes stand, erinnert an die „Gebete der Heiligen“ (vgl. Ps 141,2; Off 8,4). – Das gemeinsame Gebet im Haus Gottes heute, das Gebet der Versammlung, hat eine besondere Verheißung (vgl. Mt 18,19), die ihre Grundlage in der Tatsache hat, dass Gläubige an einem Ort zum Namen des Herrn Jesus hin versammelt sind.

4. Sprachort (1. Kön 6,16)

Insbesondere das Allerheiligste des Hauses Gottes im Alten Testament hatte oft den Titel „Sprachort“ – ein Hinweis darauf, dass es der Ort war, von wo aus Gott mit seinem Volk reden wollte (vgl. 2. Mo 29,42; 3. Mo 1,1). – Wenn Gott heute zu seinem Volk, zu seiner Versammlung reden will, dann tut Er es insbesondere, wenn sie zusammenkommt (vgl. 1. Kor 14).

Wir fassen zusammen: Das Haus Gottes wird da sichtbar, …

… wo Gläubige als Versammlung zum Namen des Herrn Jesus hin zusammenkommen,

… wo Gläubige versammelt sind, um Gott Anbetung zu bringen,

… wo Gläubige sich im gemeinsamen Gebet vereinen und

… wo Gläubige zusammenkommen, um durch Gottes Wort belehrt zu werden.

Waren das nicht auch genau die Stücke, in denen die ersten Christen, die das Haus Gottes bildeten, verharrten (Apg 2,42)? Jetzt zurück zu der Frage, wie man das Haus Gottes heute baut und was mein persönlicher Anteil daran sein könnte. Kann man nicht folgendes sagen: Alle Bemühungen, die dazu dienen, dass Menschen errettet und zu der Versammlung hinzugefügt werden und dann zusammenkommen, um das Haus Gottes wie oben beschrieben sichtbar werden zu lassen, sind Arbeit am Haus Gottes.

Und das ist ein reiches Betätigungsfeld, von evangelistischen Aktivitäten, über praktische Hilfeleistungen (Versammlungsraumpflege, Abholdienst, etc.), Seelsorge, Beteiligung am Gebet, bis hin zur Belehrung, Ermahnung und Befestigung der Gläubigen. Alles das ist Bauen am Haus Gottes.

Willst du dich nicht auch aufmachen und das Haus Gottes bauen? Gott wird Wohlgefallen daran haben und dadurch verherrlicht werden (Hag 1,8) – nichts anderes wollen wir doch, oder?