Mk 7,32: „Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der auch schwer redete, und bitten ihn, dass er ihm die Hand auflege.“

Der Herr kam auf seinem Weg von Tyrus und Sidon zum See von Galiläa durch das Gebiet der Dekapolis. Dort war er schon eine Zeit vorher gewesen und hatte dort einen Menschen mit einem unreinen Geist geheilt. Die unreinen Geister waren in eine dort weidende Herde von Schweinen gefahren und diese hatten sich in den Abgrund gestürzt. Was war die Reaktion der Leute dort gewesen? Sie hatten zwar das beeindruckende Ergebnis der Heilung des Besessenen gesehen und doch baten sie den Herrn aus ihrem Gebiet wegzugehen. Eine traurige Haltung. Und nun kommt der Herr in seiner Gnade wieder an diesen Ort. Er unternahm dafür eine weite Reise. Keine Mühe war ihm zu viel, um den Auftrag Gottes auszuführen. Er ging umher, wohltuend und heilend.

Der von dem unreinen Geist Geheilte hatte in der Gegend bekannt gemacht, wie viel der Herr an ihm getan hatte und das scheint dann doch eine Wirkung gehabt zu haben. Denn jetzt sind solche da, die einen Tauben zu dem Herrn Jesus bringen und ihn bitten, dass er ihn heilt.

Wir haben hier ein Vorbild, was wir im Blick auf noch unbekehrte Menschen tun können. Wir können sie zu dem Herrn Jesus bringen, das heißt ihnen gegenüber Zeugnis ablegen, ihnen die Botschaft vom Kreuz vorstellen. Dass es Rettung nur im Glauben an den Herrn Jesus und sein Sühnungswerk am Kreuz von Golgatha gibt.

Das kann auch ein gemeinsamer Dienst sein. So wie es hier mehrere sind: „sie bringen einen Tauben“. Es ist etwas Schönes, gemeinsam im Dienst für den Herrn, in diesem Fall im Evangelium zu arbeiten. Wir haben unterschiedliche Aufgaben und Fähigkeiten von unserem Herrn geschenkt bekommen, in denen wir uns ergänzen können. Und wir wollen Menschen nicht „zu uns“ holen oder von uns überzeugen, sondern wir bringen sie zum Herrn. Der Taube, der schwer redete, ist ein Bild eines unbekehrten Menschen. Er hatte bis jetzt noch nicht auf die Botschaft gehört, seine Ohren waren noch verschlossen. Wir sehen, dass auch der Glaube eine Gabe Gottes ist, wie es uns Epheser 2,8 zeigt. Der Herr wirkt am Herzen eines Menschen, dass er sich der Botschaft öffnet. Aber dann muss er es auch bewusst tun wollen. Es ist die Verantwortung jedes Menschen, dann das Wort auch anzunehmen. Der Mann hier war nicht nur taub, er redete auch schwer. Ein unbekehrter Mensch kann auch kein Zeugnis für den Herrn sein, kann Gott kein Lob bringen. Wir verstehen gut, dass das nicht möglich ist. Und wir verstehen auch, dass das Werk der Heilung nur der Herr vollbringen kann. Aber unsere Sache ist es, Menschen zum Herrn zu führen.

Im nächsten Vers beginnt der Herr dann sein Werk an diesem Mann in der Stille. Das, was nun geschieht, bleibt den anderen verborgen. Es ist eine Sache zwischen dem Tauben und dem Herrn.

Aber es gibt noch etwas, das wir tun können und sollen. In unserem Vers heißt es: „Und bitten ihn ...“ Nun, wir dürfen im Gebet den Herrn für verlorene Menschen bitten, aus unserer Familie, unserer Nachbarschaft, unseren Arbeitskollegen zum Beispiel. Das Gebet muss das Zeugnis begleiten. Lasst uns in der Abhängigkeit von IHM das tun, was an uns liegt. So können wir Frucht für unseren Herrn bringen.