Die ersten Stationen der dritten Missionsreise des Apostels Paulus werden nur mit kurzen Worten beschrieben. Im Gegensatz zur langen Aufenthaltsdauer von 3 Jahren in Ephesus scheint er an einzelnen Orten, die gar nicht konkret mit Namen genannt werden, nur kurz Aufenthalt gemacht zu haben. Seine Arbeit dort war trotzdem nicht weniger wichtig.

Apostelgeschichte 18,23: „Und als er einige Zeit dort zugebracht hatte, reiste er ab und durchzog der Reihe nach die galatische Landschaft und Phrygien und befestigte alle Jünger.“

Die Reise führte ihn zunächst zu Orten, auf denen er auf seinen ersten Reisen wohl schon gewesen war und wo er das Evangelium verkündigt hatte. Menschen waren zum lebendigen Glauben an den Herrn Jesus gekommen und nun lag es Paulus am Herzen, diese Gläubigen zu besuchen und ihnen zu dienen. Er durchzog die Gegend der Reihe nach, das heißt er besuchte die Gläubigen Ort für Ort. Alle lagen ihm am Herzen, jeder war ihm wichtig. Wie oft lesen wir von ihm, dass er für die Gläubigen, und zwar für jeden einzelnen, täglich betete. Das zeigt, wie wichtig sie ihm waren. Und nun suchte er sie auf, um sie weiterzuführen im Glauben.

Er befestigte alle Jünger, so heißt es hier. Er belehrte sie offensichtlich in den christlichen Glaubenswahrheiten, damit sie einen festen Stand gegen Angriffe von außen und Zweifeln von innen hatten. Den Ephesern schreibt er später, dass dies notwendig ist, „um nicht mehr hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre sind.“ Die Gedanken Gottes zu kennen und in unserem Leben zu verwirklichen ist wichtig, um einen guten Stand zu haben und notwendig für einen Wandel zur Verherrlichung des Herrn.

Das ist zunächst eine persönliche Ansprache an jeden von uns, uns mit dem Wort Gottes zu beschäftigen, darüber nachzudenken und uns mit anderen Gläubigen darüber auszutauschen. Gegenseitige Auferbauung und Fürsorge füreinander ist zu einem großen Nutzen für unser Glaubensleben. Es hilft uns, wirklich Jünger, das heißt Nachfolger des Herrn Jesus, zu sein. An ihn zu glauben und damit gerettet zu sein für die Ewigkeit, ist eine Sache. Im täglichen Leben in seiner Nachfolge zu stehen, ihn darzustellen in unserem Leben, eine andere, daraus folgende.

Paulus lag dies im Blick auf die Gläubigen am Herzen. Das sollte auch alle Diener des Herrn kennzeichnen. Ein Interesse am geistlichen Wohlergehen der Glaubensgeschwister. Paulus tat diesen Dienst öffentlich und in den Häusern. In persönlichen Gesprächen mit einzelnen, durch Predigten und vor allem im Gebet und Flehen auf seinen Knien.

Wenn dies in den Anfangstagen des christlichen Zeugnisses ein notwendiger und gesegneter Dienst war, die Glaubenden zu befestigen, wie viel notwendiger ist es dann in den Tagen des Verfalls! Festzustehen im Glauben, das Wort Gottes zu kennen und danach zu leben, ein herzliches Interesse füreinander und Bereitschaft dem anderen zu dienen, das wird das Zeugnis in dieser Welt stärken und zur Verherrlichung des Herrn ausschlagen.