„Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ Johannes 10,9

Der Herr Jesus hatte sich seinen Zuhörern als die Tür vorgestellt. Er selbst war nach den Ankündigungen der Schriften des Alten Testaments zu seinem Volk gekommen. Er war durch die Tür in den Hof der Schafe gekommen. Da das Volk ihn insgesamt ablehnte, führte er die, die ihn annahmen, heraus. Er trennte sie von der Nation, die unter dem Gerichtsurteil stand und sonderte sie für sich ab. Diese Schafe folgten ihm. Er brachte sie so in den Bereich des christlichen Segens. Allein durch ihn konnte und kann es den Zugang dazu geben. Zunächst galt dies für die aus seinem irdischen Volk, die ihn annahmen. Einige Verse später spricht unser Heiland dann von „anderen Schafen, die nicht aus diesem Hofe sind; auch diese muss ich bringen.“ Und wie wunderbar – damit sind wir eingeschlossen.

Durch die Apostel, besonders durch Paulus, wurde das Evangelium auch den Nationen, zu denen wir gehören, verkündigt. In Apg 14,27 spricht Paulus davon, dass „Gott den Nationen eine Tür des Glaubens aufgetan habe.“ An Christus und sein vollbrachtes Erlösungswerk zu glauben errettet. ER ist die Tür, nicht eine. In keinem anderen ist das Heil. Allein in IHM ist Rettung. Danken wir ihm täglich dafür, dass wir dies im Glauben erfassen durften und nun für ewig sein sind. Gerettet von unseren Sünden, gerettet aus der Macht Satans und zur Freiheit gebracht.

Von dieser christlichen Freiheit spricht das Ein- und Ausgehen. Eingehen – wir dürfen freimütig in seine Gegenwart kommen und Gemeinschaft mit ihm haben. Wir haben Zutritt zum Thron der Gnade. In den Schwierigkeiten und Nöten des Lebens dürfen wir zu ihm kommen, ihm alles sagen. Bei ihm werden wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe. Wir haben auch Freimütigkeit zum Eintritt in das Heiligtum, in seine Gegenwart, um ihm den Dank und die Anbetung unserer Herzen zu bringen. Als heilige Priester dürfen wir Gott nahen.

Ausgehen – das spricht davon, dass wir aus der gelebten Gemeinschaft mit ihm nun Zeugen für ihn sein können in einer dunklen Welt. Als königliche Priester dürfen wir die Tugenden (Schönheiten, Vorzüge) dessen verkündigen, der uns berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. Es ist nicht von ungefähr, dass hier das Eingehen dem Ausgehen vorausgeht. Wir hätten es vielleicht umgekehrt formuliert. Aber wir verstehen gut, dass gelebte Gemeinschaft mit Christus Voraussetzung für ein lebendiges Zeugnis für ihn ist.

Schließlich heißt es „Weide finden“. Bei dem Herrn Jesus gibt es Nahrung für unseren inneren Menschen. Er nährt uns durch sein Wort. Er selbst ist das Brot vom Himmel, von dem wir uns nähren dürfen. Wir beschäftigen uns mit Christus, der vom Himmel auf diese Erde herabgekommen ist, hier als wahrer Mensch gelebt hat, sein Leben am Kreuz gegeben hat und gestorben ist und schließlich mit ihm als dem Auferstanden und Verherrlichten zur Rechten Gottes. David hat dies auch vor Augen, wenn er in Psalm 23 von dem Herrn Jesus als dem guten Hirten spricht, der ihn lagert auf grünen Auen und führt zu stillen Wassern.

Ja, Christus hat uns in einen Bereich umfassenden Segens gebracht, den wir jetzt schon in unserem Leben genießen dürfen. Mitten im Getriebe der Zeit und der Dunkelheit einer gottfeindlichen Welt können wir uns im Glauben bei ihm aufhalten und seinen Segen erleben.