„Denn von den Tieren, deren Blut für die Sünde in das Heiligtum hineingetragen wird durch den Hohenpriester, werden die Leiber außerhalb des Lagers verbrannt. Darum hat auch Jesus, damit er durch sein eigenes Blut das Volk heiligte, außerhalb des Tores gelitten.“ (Heb 13,11.12; vgl. 3. Mo 4,12)

Gemäß den göttlichen Anordnungen bezüglich des Sündopfers sollten die Leiber der Tiere, deren Blut zur Sühnung ins Heiligtum gebracht wurde, außerhalb des Lagers verbrannt werden. Die vollkommene Erfüllung dieses Vorausbildes finden wir im Herrn Jesus, der als das wahre Sündopfer außerhalb der Tore Jerusalems litt und starb. Außerhalb der Tore Jerusalems wurde Er, der Sünde nicht kannte, für uns zur Sünde gemacht (2. Kor 5,21). Wir sehen darin auch einen Hinweis auf die völlige Verwerfung, die der Herr Jesus vonseiten seines Volkes erfuhr.

Im Gegensatz zu den synoptischen Evangelien, in denen der Herr Jesus vonseiten der Juden hinausgetan wurde (Mt 21,39; Mk 15,20; Lk 23,26), zeigt Johannes uns in seinem Evangelium an mindestens vier Stellen, dass der Herr Jesus in eigener Willenskraft hinausging. Dies entspricht dem unterschiedlichen Charakter der Evangelien. Während Er im Matthäus- und Markusevangelium als das Schuld- und Sündopfer vorgestellt wird, sehen wir Ihn im Johannesevangelium als das Brandopfer. Als solches handelte Er stets in göttlicher Souveränität, der sich nichts und niemand in den Weg stellen konnte. Im Folgenden wollen wir uns die vier erwähnten Stellen im Johannesevangelium kurz ansehen.

„Als Jesus dies gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus auf die andere Seite des Baches Kidron, wo ein Garten war, in den er hineinging, er und seine Jünger.“ (Kap. 18,1)

Nachdem der Herr Jesus seine letzten Reden im Obersaal beendet hatte, ging Er mit seinen Jüngern hinaus auf die andere Seite des Baches Kidron in den Garten Gethsemane. Obwohl Er genau wusste, was Ihm dort begegnen würde, ging Er dennoch hinaus und begab sich an diesen Ort. In völliger Souveränität wählte Er diesen Weg, um den Willen seines Gottes und Vaters ganz zu erfüllen. Als der gute Hirte ging Er voraus und seine Schafe folgten Ihm.

„Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr?“ (Kap. 18,4)

Als Judas mit einer Schar römischer Soldaten und Diener der Hohenpriester und Pharisäer zum Garten Gethsemane kam, trat der Herr ihnen entgegen und stellte sich schützend vor seine Jünger, indem Er ihre Aufmerksamkeit auf sich selbst lenkte. Obwohl Er alles wusste, was in den nächsten Stunden über Ihn kommen würde, ging Er hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? Trotz all der Leiden, die über Ihn kommen würden, war Er bereit, den Weg zu gehen, den der Vater Ihm gewiesen hatte.

„Jesus nun ging hinaus, die Dornenkrone und das Purpurkleid tragend. Und er spricht zu ihnen: Siehe, der Mensch!“ (Kap. 19,5)

Auch bei den größten körperlichen Leiden, die der Herr Jesus erduldete, blieb Er der Handelnde. Nachdem Pilatus Ihn hatte geißeln lassen und die Soldaten Ihn verspottet und gedemütigt hatten, ging Er hinaus, die Dornenkrone und das Purpurkleid tragend, um sich der tobenden Volksmenge zu zeigen. Doch die von den Hohenpriestern und Ältesten aufgepeitschte Volksmenge kannte kein Erbarmen und rief: „Kreuzige, kreuzige ihn!“ (V. 6).

„Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus zu der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgatha heißt, wo sie ihn kreuzigten, und zwei andere mit ihm, auf dieser und auf jener Seite, Jesus aber in der Mitte.“ (Kap. 19,17.18)

Sein eigenes Kreuz tragend, ging der Herr Jesus in völliger Souveränität aus Jerusalem hinaus zu der Stätte, genannt Golgatha. Er verließ die Stadt, die Ihn verworfen hatte, um außerhalb ihrer Tore zu leiden und zu sterben. Aus eigenem Antrieb und in völligem Gehorsam dem Willen seines Gottes und Vater gegenüber, ging Er den Weg hinaus nach Golgatha, um dort zwischen zwei Übeltätern das Werk zu vollbringen, das der Vater Ihm gegeben hatte. Anbetungswürdiger Heiland, der diesen Weg auch für dich und mich gegangen ist!