„Wer dem Schwert Hasaels entgeht, den wird Jehu töten, und wer dem Schwert Jehus entgeht, den wird Elisa töten.“ 1. Könige 19,17

Es wird oft erwähnt, dass Elia, der Prophet des Gerichts, Elisa, den Propheten der Gnade, zu seinem Nachfolger gesalbt hat. Elia hatte persönlich die 450 falschen Propheten des Baal getötet. In diesem Vers heißt es, dass Elisa auch die Feinde des Herrn töten würde, aber das scheint völlig untypisch für ihn zu sein. Elisa war der Prophet, der Barmherzigkeit und Segen über die Witwen und Aussätzigen, über die Hungrigen und Bedürftigen verteilte. In welcher Weise hat Elisa selbst jemals jemanden getötet?

Es ist so, dass eine Schriftstelle, die zunächst rätselhaft erscheint, am Ende immer etwas besonders Erhellendes und Ermutigendes bietet. Es gibt vielleicht mehrere Möglichkeiten, diese Frage über Elisa zu beantworten, aber ein Gedanke stammt aus den Worten des Propheten Hosea. Durch Hosea beschrieb Gott die Untreue seines Volkes und fügte dann hinzu: „Darum habe ich sie behauen durch die Propheten, habe sie getötet durch die Worte meines Mundes“ (Hos 6,5). Trotz seines Dienstes der Gnade sprach Elisa mit der Autorität Gottes und er war nicht nachsichtig mit der Sünde. Zu einem untreuen König sagte er: „Was habe ich mit dir zu tun? Geh zu den Propheten deines Vaters und zu den Propheten deiner Mutter“ (2. Kön 3,13). Zu einem selbstsüchtigen Diener fragte er: „Ist es Zeit [...] zu nehmen?“ (2. Kön 5,26). Als er von einem königlichen Beamten verspottet wurde, versprach er, dass der Mann den Segen des Herrn sehen, aber nie persönlich genießen würde (2. Kön 7,2).

Die Worte des Herrn haben große Wirkung, wenn sie mit Macht gesprochen werden. Wenn auch wir dem Herrn dienen wollen, sollten wir sein Wort mit Nachdruck gebrauchen. Es ist gottgefällig, die Argumente derer zu zerpflücken, die vorsätzlich eine gottfeindliche Haltung einnehmen. Das Wort Gottes wird wie ein scharfes, zweischneidiges Schwert immer die Gedanken und Absichten des Herzens entlarven.

[Aus: „The Lord is near“]