„Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. Seid nun besonnen und seid nüchtern zum Gebet. Vor allem habt untereinander eine inbrünstige Liebe, denn die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden. Seid gastfrei gegeneinander, ohne Murren. Je nachdem jeder eine Gnadengabe empfangen hat, dient einander damit als gute Verwalter der mannigfaltigen Gnade Gottes. Wenn jemand redet, so rede er als Aussprüche Gottes, wenn jemand dient, so sei es als aus der Kraft, die Gott darrreicht, damit in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit ist und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“ (1. Pet 4,7–11)

Wenn Petrus an die Gläubigen in der Zerstreuung einen Brief schreibt, dann ist eins seiner Kernanliegen, dass er die Gläubigen an ihre himmlische Berufung erinnert und sie über ihr Verhalten auf dieser Erde als Fremdlinge belehrt. Dabei spornt er uns an, als Gläubige untereinander das Gute zu wirken und zur Ehre des Herrn zu leben. Was ist das Ziel der obigen Ermahnungen oder Ermunterungen von Petrus? Es heißt: „Damit in allem Gott verherrlicht werde“. Und wenn wir einmal für uns in Ruhe diesen Abschnitt lesen, dann sollten wir es mal so tun, dass wir hinter jeder Aussage, die Petrus hier macht, diese Worte dann einfügen: „damit in allem Gott verherrlicht werde.“

Das ist das Ziel für unser Leben hier auf dieser Erde, für unser Verhalten überhaupt, den Menschen gegenüber und vor allen Dingen inmitten der Kinder Gottes. Und Petrus beginnt diesen Abschnitt damit, dass er sagt: All das, was wir sehen, was um uns herum ist, alles Materielle, das wird bald vergehen. Und das sollte unsere Einstellung zu den Dingen dieser Welt prägen. Und es sollte auch unsere Prioritäten richtig steuern. Zunächst einmal geht es darum, mit den irdischen Dingen, die Gott uns zum Genuss gegeben hat, vernünftig und überlegt umzugehen und die Priorität in unserem Leben auf das Gebet zu legen. Die Anmerkung sagt auch „nüchtern zu den Gebeten.“ Das heißt, Gebetsleben sollte uns prägen, ein vertrauter Umgang mit Gott, denn das verherrlicht Gott und zeigt unsere Abhängigkeit von ihm. Dann geht es um die Liebe untereinander, die eine Menge von Sünden bedeckt. Damit meint Petrus nicht, dass wir über die Sünde hinwegsehen oder dass wir sie bagatellisieren sollen. Aber, wenn Dinge vorgekommen sind, und die kommen in unserem Leben immer wieder vor, und sie dann bereinigt sind, dass die Bruderliebe, das herzliche Miteinander darunter nicht leidet, sondern wir in Liebe zusammenstehen und vorangehen. Gastfrei gegeneinander bedeutet, dass wir einander dienen, dass wir uns gegenseitig aufnehmen, dass wir Gemeinschaft miteinander haben. Auch dadurch wird Gott verherrlicht.

Dann hat der Herr jedem von uns eine Gabe, eine Aufgabe gegeben, in der wir ihm dienen sollen. Wir dürfen sie zum Nutzen anderer einsetzen. Auch dadurch wird Gott verherrlicht. Und wenn er dir oder mir ein Wort aufs Herz legt, dann ist die Aufforderung zu reden als Aussprüche Gottes. Das heißt, das, was Gott uns aufträgt, nicht eigene Gedanken weiterzugeben oder unsere Meinung kundzutun. Wenn wir das reden, was Gott von uns gesagt haben möchte aus der Gemeinschaft mit ihm heraus, wird er dadurch verherrlicht. Und schließlich, wenn wir Dienst für ihn tun dürfen, und das ist ganz allgemein jeder an seinem Platz, kleine oder große Dinge, ob sie für andere zu sehen sind oder nicht. Wenn wir dem Herrn von Herzen dienen, dann dürfen wir wissen, dass wir es in der Kraft Gottes tun. Sie ist nicht in uns selbst. Und wenn wir so in Abhängigkeit unser Leben ihm zur Verfügung stellen und ihm dienen, dann wird auch dadurch Gott verherrlicht. Schließlich heißt es „durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit ist und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“ Das führt uns zur Anbetung, zur Bewunderung seiner wunderbaren Person, der uns geliebt, sich für uns hingegeben hat und uns auf dem Weg zum Ziel führt und leitet.