„Alle, die Knechte unter dem Joch sind, sollen ihre eigenen Herren aller Ehre würdig achten, damit nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werde.“ (1. Tim 6,1)

Es ist erstaunlich, dass wir im Neuen Testament an mehreren Stellen davon lesen, wie wir uns als Christen am Arbeitsplatz verhalten sollen (Eph 6,5–8; Kol 3,22–24; Tit 2,9–10; 1. Pet 2,18–23). Gerade zu Anfang der Christenheit kamen viele Niedrige, und dazu gehörten besonders Sklaven, zum lebendigen Glauben an den Herrn Jesus. Und nun stellte sich die Frage: Wie würden die Christen mit dieser Situation umgehen?

Im Alten Testament gab es detaillierte Anweisungen für das Verhalten von Sklaven und gegenüber Herren. Im Neuen Testament finden wir das nicht. Natürlich war es nicht nach den Gedanken Gottes, dass es Sklaven gab, aber Gott lässt es unter seiner indirekten Regierung zu. Es kommt einmal die Zeit, wo er durch den Herrn Jesus alles an seinen Platz stellen wird. Als der Herr auf die Erde kam, hat er auch zu Erbstreitigkeiten etc. keine Stellung genommen. Bei seinem Kommen in Macht und Herrlichkeit wird er alle Dinge hier geraderücken

Was unsere Stellung als Gläubige vor Gott angeht, sind alle Unterschiede weggetan, denn wir gehören zu einer neuen Schöpfung (Gal 3,28). Gleichzeitig stehen wir aber noch in irdischen Beziehungen (die zur ersten Schöpfung gehören); auch soziale Stände bleiben.

Das Christentum ist jedoch nicht dazu da, gesellschaftliche Strukturen zu ändern, sondern es ändert Menschen. Die christliche Lehre verändert Menschen und zeigt, wie man gut und nützlich wirkt – danach zu leben hat positive Auswirkungen. Im Gegensatz dazu würde es ein schlechtes Licht auf die ganze christliche Lehre und den Namen Gottes werfen, wenn ich mich nicht recht verhalte und mich nicht unterordne. Der Grundsatz der Autorität bleibt bestehen, auch wenn Arbeitnehmer eine andere Stellung als Sklaven haben.

Unser Verhalten gegenüber unseren Vorgesetzten am Arbeitsplatz (ebenso Lehrern in der Schule etc.) sollte von Respekt und Wertschätzung gekennzeichnet sein. Es geht um unsere Zeugniskraft in dieser Welt. In den anderen Bibelstellen (vergleiche oben) werden weitere Gründe für ein gottgemäßes Verhalten gegeben:

- Auch in unserer täglichen Arbeit dienen wir in Wahrheit Christus selbst. Machen wir uns mehr bewusst, wem wir wirklich dienen. Ehrfurcht gegenüber Gott wird uns zu Treue und Fleiß anspornen.
– Gutes Verhalten hat als Ergebnis, dass die „Lehre und der Name Gottes geziert“ werden. Es ist ein schöner, sichtbarer Beweis, dass der Herr bei unserer Bekehrung in uns etwas verändert hat.
– Dann verheißt uns Gott für die Zukunft eine Belohnung für Treue in irdischen Umständen.
– Schließlich ist es Gott wohlgefällig, wenn sich Christen gerade bei ungerechten Arbeitgebern oder Vorgesetzten richtig verhalten. Dann zeigen sie besonders Wesenszüge des Herrn Jesus, der auf dieser Erde auch ungerecht behandelt wurde.
– Und wenn du vielleicht einen gläubigen Chef hast, dann kommt als weitere Begründung für rechtes Verhalten die Bruderliebe hinzu. Gerade dann sollte das Arbeitsverhältnis umso mehr von einem guten Verhalten geprägt sein.

Und was ist, wenn der Chef sich nicht richtig verhält? Dann wollen wir mit der Hilfe des Herrn trotzdem ein Verhalten zeigen, das den Herrn ehrt. Denn in Wahrheit dienen wir ihm und er selbst wird einmal alles an seinen Platz stellen. Deshalb brauchen wir es nicht zu tun.