Hiram, der König von Tyrus, hatte Salomo mit Zedern und Zypressen und Gold versorgt ... Da gab König Salomo Hiram zwanzig Städte im Lande Galiläa. Da ging Hiram von Tyrus aus, um sich die Städte anzusehen, die Salomo ihm gegeben hatte, aber sie gefielen ihm nicht. Da fragte er: „Was sind das für Städte, die du mir gegeben hast, mein Bruder?“ Und er nannte sie das Land Kabul. 1. Könige 9,11–13

Die Geschichte der drei Könige

Hiram, der König von Tyrus, hatte dem König Salomo den Bau des Tempels sehr erleichtert (2. Chr 2,1–15). Im Gegenzug schenkte König Salomo Hiram ein Stück Land in Galiläa als Dank für seine Hilfe. Als König Hiram das Land, das ihm geschenkt worden war, besichtigte, war er nicht begeistert! Er prägte einen abwertenden Namen für das Land Galiläa und nannte es „Kabul“. Dieses Wort bedeutet wörtlich „für nichts gut“. Wir lesen nicht, wie König Salomo darauf reagierte, aber sein Schweigen lässt vermuten, dass er Hirams Einschätzung nicht widersprach.

Diese beiden Könige des Alten Testaments hatten beide Galiläa besucht. Aber wir lesen von einem dritten König, der Galiläa nicht nur besuchte, sondern dort auch seine Jugend und den größten Teil seines Erwachsenenlebens verbrachte. Die Menschen in Galiläa, die in der Finsternis saßen, sahen „ein großes Licht“ (Mt 4,15–16). Der Herr Jesus lebte unter den armen Menschen in Galiläa. Seine Jünger waren „Männer aus Galiläa“. Sein erstes aufgezeichnetes Wunder geschah in Galiläa (Apg 1,11; Joh 2,11). Welch ein Gegensatz zwischen Hiram und dem Herrn Jesus! Hiram war überzeugt, dass Galiläa kein Ort sei, an dem Könige wohnen könnten, und dass es „zu nichts gut sei“. Christus trug keine königlichen Kleider und wohnte auch nicht in einem Königspalast; er lebte in Galiläa unter „den Armen der Herde“. In seiner Niedrigkeit identifizierte er sich mit ihnen – so sehr, dass er als „Galiläer“ bezeichnet wurde (Lk 22,59). Dieser König ist unseres Lobes und unserer Anbetung würdig.

[Aus: „The Lord is near“]