Es ist sehr interessant, dass die Schrift uns mehrmals mitteilt, was einerseits Gott täglich tut – und was andererseits wir täglich tun sollen und dürfen. Diese Bibelstellen sollen hier als Anreiz für weiteres Bibelstudium zusammengefasst werden.

1.      Was Gott täglich tut.

  • Tag für Tag trägt er unsere Last“ (Ps 68,20). Das, was uns niederdrückt und beschwert, dürfen wir dem Herrn abgeben in dem Bewusstsein und Vertrauen, dass er es tragen wird. Eng damit verbunden ist die Aufforderung von Petrus, alle unsere Sorgen auf ihn zu werfen und somit (optimalerweise) die Last loszuwerden (1. Pet 5,7).
  • „Bis auf diesen Tag habe ich alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, täglich früh mich aufmachend und sendend“ (Jer 7,25). Gottes Anliegen ist es, seinen versprengten und untreuen Schafen nachzugehen, indem er durch seine Propheten täglich zu ihnen spricht. Auch heute gibt er weiterhin prophetischen Dienst, um an unsere Herzen zu appellieren.
  • „Der Herr aber fügte täglich hinzu, die gerettet werden sollten“ (Apg 2,47). Auch wenn sich unsere westliche Welt insgesamt immer weiter von Gott entfernt, ist doch auch heute noch täglich Freude im Himmel über Sünder, die Buße tun. Gott baut auch nach fast 2.000 Jahren weiter an der Versammlung.
  • „Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch unser innerer Tag für Tag erneuert“ (2. Kor 4,16). Auch wenn unser biologischer Körper naturgemäß dem Verfall unterworfen ist, sorgt Gott in besonderer Weise für einen täglichen Nachschub an Kraft für den inneren Menschen. Diese geistliche „Erneuerung“ oder Belebung ermöglicht es uns, täglich für den Herrn zu leben.

2.      Was wir täglich tun dürfen/sollen

  • „Verkündet Tag für Tag seine Rettung!“ (Ps 96,2). Selbsterklärend. Eine sterbende Welt benötigt dringend das Evangelium, und zwar täglich.
  • „Und man las im Buch des Gesetzes Gottes Tag für Tag, vom ersten Tag bis zum letzten Tag“ (Neh 8,18); „Sie nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf, indem sie täglich die Schriften untersuchten, ob dies sich so verhielte“ (Apg 17,11); „Siehe, ich werde euch Brot vom Himmel regnen lassen; und das Volk soll hinausgehen und den täglichen Bedarf an jedem Tag sammeln“ (2. Mo 16,4). Wie das Manna kann auch Gottes Wort nicht „auf Vorrat“ gelesen werden; es ist gut, nützlich und notwendig, dass wir täglich geistliche Nahrung zu uns nehmen.
  • „... außer dem, was außergewöhnlich ist, noch das, was täglich auf mich andringt: die Sorge um alle Versammlungen“ (2. Kor 11,28). Täglich dürfen wir Interesse an dem geistlichen Gedeihen unserer Glaubensgeschwister haben. Paulus war ihr inneres Wohlbefinden so wichtig, dass er sie täglich auf seinem Herzen und in seinen Gebeten trug.
  • „weil ihre Witwen bei der täglichen Bedienung übersehen wurden“ (Apg 6,1). Über geistliches Interesse hinaus wünscht Gott, dass wir auch materiell am gegenseitigen Wohlbefinden anteilnehmen. Wenn jemand in Not ist, dürfen wir auch gerne täglich helfen.
  • „Und doch fragten sie nach mir Tag für Tag und begehrten, meine Wege zu kennen“ (Jes 58,2). Ähnlich wie tägliches Bibellesen sollte auch tägliches Gebet einen festen Platz im Terminkalender haben. Als Spurgeon einmal gefragt wurde, ob Bibellesen oder Beten wichtiger sei, antwortete er nur vielsagend: „Was ist wichtiger – einatmen oder ausatmen?“.
  • „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme täglich sein Kreuz auf und folge mir nach“ (Lk 9,23). Jüngerschaft ist kein Selbstläufer; wahre Nachfolge muss täglich neu im Herzen festgemacht werden. Gerade das Tragen des Kreuzes – dem Identifizieren mit der Ablehnung Christi in dieser Welt – erfordert eine tägliche und bewusste Hingabe an den Herrn.
  • „Dies ist das Feueropfer, das ihr dem HERRN darbringen sollt: zwei einjährige Lämmer ohne Fehl, täglich, als beständiges Brandopfer“ (4. Mo 28,3). Der Vater wünscht keine einstündige Anbetung am Sonntagmorgen, sondern ein beständiges, tägliches Anbeten unserer Herzen. Wenn wir wirklich tief beeindruckt von ihm sind, wird unser Herz auch von Montag bis Samstag überquellen.
  • „... unser nötiges Brot gib uns täglich“ (Lk 11,3). Gott möchte uns keinen Jahresvorrat geben, sondern uns in einer konstanten Abhängigkeit sehen. Dadurch lernen wir, ihm beständig zu vertrauen.

 Gott ist täglich für uns tätig – wir dürfen täglich für ihn tätig sein!