„… von der ihr zuvor gehört habt in dem Wort der Wahrheit des Evangeliums, das zu euch gekommen ist, wie es auch in der ganzen Welt Frucht bringend und wachsend ist, …“ (Kol 1,5.6)

„… in jedem guten Werk Frucht bringend und wachsend durch die Erkenntnis Gottes, …“ (Kol 1,10)

Im Kolosserbrief wird der Doppelausdruck „fruchtbringend und wachsend“ zweimal verwendet: einmal in Bezug auf das Evangelium (Kap. 1,6) und einmal in Bezug auf jedes gute Werk (Kap. 1,10). Sollte das, was für das Evangelium gilt und für jedes gute Werk gelten sollte, nicht auch für unser praktisches Leben als Christen gelten?

Als solche, die an den Herrn Jesus glauben und neues Leben empfangen haben, sollen wir Frucht bringen und wachsen. Wir bringen Frucht für Gott, wenn etwas von den Schönheiten und Wesenszügen des Herrn Jesus in unserem Leben sichtbar wird (Gal 5,22). Wir wachsen, wenn unser praktisches Glaubensvertrauen zunimmt und wir mehr Einsicht und Verständnis in die Gedanken Gottes gewinnen.

Frucht bringen und wachsen sind zwei wichtige Tätigkeiten im Leben eines Gläubigen, die normalerweise Hand in Hand gehen. Das lehrt uns schon die Natur. Denken wir an einen Apfelbaum: Wenn er gesund ist und die Bedingungen günstig sind, wird er in dem Maß, wie er wächst, auch mehr Frucht bringen. Es wäre mehr als eigenartig, wenn ein Baum immer nur wachsen und nie Frucht bringen würde. Genauso verwunderlich wäre es, wenn ein Baum voller Früchte wäre, aber keinen Zentimeter wachsen würde.

Das, was in der Natur gilt, gilt auch in unserem Glaubensleben: Ein Christ, der im Glauben gesund ist, wird in dem Maß, wie er im Glauben und in der Erkenntnis des Herrn wächst, auch mehr Frucht bringen. Alles andere entspräche nicht den Gedanken Gottes. Was würden wir von einem Gläubigen denken, der in der Erkenntnis der Gedanken Gottes zwar große Fortschritte macht, aber in seinem Leben keine einzige Frucht für Gott bringt? Oder im Gegenzug von einem Christen, der unaufhörlich Frucht bringt, aber im Glauben und in der Erkenntnis Gottes auf der Stelle tritt? Beides wäre abnormal und ein Grund zur Besorgnis.

Darum: Lasst uns jeden Tag danach streben, sowohl Frucht zu bringen als auch im Glauben zu wachsen – zu Gottes Verherrlichung und zu unserem Segen!