„Neige mein Herz nicht zu einer bösen Sache, um in Gottlosigkeit Handlungen zu verüben mit Männern, die Frevel tun; und möge ich nicht essen von ihren Leckerbissen! Der Gerechte schlage mich – es ist Güte. Und er strafe mich – es ist Öl des Hauptes. Mein Haupt wird sich nicht weigern“ (Ps 141,4.5).

Leckerbissen nimmt man gerne an, Schläge und Strafen am liebsten gar nicht. Doch der König David betrachtete das differenziert. Wenn die Leckerbissen ihn in Gemeinschaft mit Gottlosen bringen würden, wollte er sie zurückweisen. Die Schläge und Strafen eines Gerechten hingegen betrachtete er als Güte und wie eine wohltuende Salbung mit Öl.

Beachten wir: David sprach von einem Gerechten, dessen Schläge und Strafen er gerne hinnehmen wollte, und nicht von einem Gütigen, der bei seinen Ermahnungen womöglich viel Barmherzigkeit, Demut und Milde zeigen würde. David wollte einfach das akzeptieren, was mit den Gedanken Gottes übereinstimmt – er freute sich über Gerechtigkeit.

Als der Prophet Nathan zu David kam und ihn mit den Worten „Du bist der Mann!“ unverblümt auf seinen Ehebruch und den Mord hinwies, legte er sofort ein Schuldbekenntnis ab (2. Sam 11–12). Als Petrus von Paulus öffentlich scharf zurechtgewiesen wurde, nahm er das an (Gal 2). Später schrieb Petrus von dem „geliebten Bruder Paulus“ (2. Pet 3,15) und bestätigte damit die weisen Worte Salomos: „Strafe den Spötter nicht, dass er dich nicht hasse; strafe den Weisen, und er wird dich lieben“ (Spr 9,8).

Wie gehen wir mit berechtigter Kritik um? Akzeptieren wir sie, auch wenn sie vielleicht wenig milde vorgebracht wird? Ist sie für uns ein Beweis der Güte unseres Kritikers? Nehmen wir die Strafpredigt eines Gerechten wohlwollend auf?

Es ist eindeutig: Wir können hier von der Haltung Davids lernen.

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