Im 18. Jahrhundert entdeckte der italienische Naturwissenschaftler Lazzaro Spallanzani (1729–1799), dass Fledermäuse in absoluter Dunkelheit ohne Augenlicht fliegen können, aber mit verschlossenen Ohren die Orientierung verlieren. Den Grund für dieses Phänomen fand er jedoch zeitlebens nicht heraus. Heute weiß man, dass Fledermäuse für Menschen nicht hörbare Ortungsrufe ausstoßen und deren Echo auswerten. So können sich Fledermäuse ohne Licht zurechtfinden und Beute jagen. Ein Echo zu empfangen, ist für Fledermäuse lebenswichtig. Ohne Echo würden sie rasch dem Hunger- oder Kältetod erliegen.

Hat das nicht eine Parallele zu unserem Leben? Erfrieren wir nicht geradezu innerlich, wenn uns ein Gegenüber fehlt, das uns ein „Echo“ schenkt? Ohne Beziehungen gehen wir Menschen doch zugrunde, denn der Schöpfer hat uns auf Beziehungen angelegt – auf Beziehungen untereinander und besonders auf die Beziehung zu Ihm selbst.

Eine Beziehung ist mehr als bloßer Kontakt. Wo es im zwischenmenschlichen Bereich oberflächlich bleibt, empfindet man trotz zahlreicher Berührungspunkte Einsamkeit und Kälte. Eine echte Beziehung lebt eben vom offenen und vertraulichen Austausch. Und die Gemeinschaft mit Gott zeigt sich darin, dass wir Ihn durch sein Wort, die Bibel, zu uns reden lassen und wir im Gebet zu Ihm sprechen. Das ist das glückliche Vorrecht aller Kinder Gottes. Wem aber die lebendige Kommunikation mit Gott fehlt, dem fehlt nicht nur in diesem Leben die entscheidende Verbindung, sondern er steuert auf eine Ewigkeit ohne Gott zu – auf eine Ewigkeit „ohne Echo“.