Das Evangelium nach Markus stellt uns den Herrn Jesus vor allem als den Knecht des Herrn vor. Es stellt uns den vor, der sich in unendlicher Gnade selbst entäußert hat, Mensch geworden war und in einer unermüdlichen und demütigen Weise den Menschen gedient hat. Es stellt uns den vor, der nicht gekommen war, um bedient zu werden, „sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Mk 10,45).

Wenn dem auch so ist, so wacht Gott doch eifersüchtig über die Ehre seines Sohnes. Und so lässt der Heilige Geist Markus, bevor er die Taten des Herrn aufschreibt, ein 7-faches Zeugnis über die Größe und Herrlichkeit des Herrn Jesus aufschreiben: Der, der in diesem Evangelium als Knecht vorstellt werden würde, ist niemand anderes als der ewige Sohn Gottes.

1.     Das Zeugnis von Markus selbst (V.1):

Das erste Zeugnis kommt von Markus selbst: „Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes“. Markus beginnt seinen inspirierten Bericht direkt damit, den Herrn in einer dreifachen Weise vorzustellen: Zuerst einmal ist er Jesus, das bedeutet „der Herr ist Rettung“. Das ist der Name, den man ihm als Mensch hier auf der Erde gegeben hat. Dann ist er aber auch der Christus, d. h. der Gesalbte, der verheißene Messias. Vor allem aber ist er der Sohn Gottes. Zur Zeit des Alten Testamentes hat Gott durch Engel und Propheten geredet. Doch jetzt redet Gott in der Person des Sohnes, der, obwohl vollkommen Mensch geworden, doch gleichzeitig ewiger Gott ist.

2.     Das Zeugnis der Propheten (V.2–3)

Ein weiteres Zeugnis seiner Göttlichkeit sehen wir in der Änderung, die der Heilige Geist bei den beiden Zitaten der Propheten des Alten Testamentes vornimmt. Dadurch wird deutlich, dass der Herr Jesus der HERR, der Jehova des Alten Testamentes ist:

In Maleachi 3,1 heißt es: „Siehe, ich sende meinen Boten, damit er den Weg vor mir her bereite ... spricht der Herr der Heerscharen“. Das ist Gott, der das hier sagt. In Markus 1,2 ist immer noch Gott der Redende. Aber indem er sagt „ich sende meinen Boten“ – damit ist Johannes der Täufer gemeint – „vor deinem Angesicht her, der deinen Weg bereiten wird“, wird der Vers eindeutig auf den Herrn Jesus angewendet.

Gleiches gilt für das Zitat aus Jesaja 40,3. Dort heißt es: „Stimme eines Rufenden: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN; ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott“. Auch dieses Zitat wird auf den Herrn Jesus angewandt und unterstreicht erneut: Der Jesus des Neuen Testamentes ist der Jehova des Alten Testamentes und damit Gott selbst.

3.     Das Zeugnis von Johannes dem Täufer (V.7–8)

Das dritte Zeugnis kommt von Johannes dem Täufer. Er war dieser Bote, der den Weg des Herrn bereiten sollte. Nun geht es nicht um tatsächliche Straßen und Wege, sondern es geht um zubereitete Herzen – Herzen, die bereit waren, die Gnadenbotschaft des Herrn Jesus anzunehmen. Dazu war Buße notwendig. Und deswegen war die zentrale Botschaft von Johannes auch: Tut Buße!

Nun, dieser Johannes war der Herold, der Wegbereiter des Herrn. Allein das zeugt von der Erhabenheit des Herrn. Nur hoch gestellte Persönlichkeiten hatten einen Herold, der vor ihnen herging.

Aber dieser Johannes, von dem der Herr übrigens selbst sagt, dass er der Größte unter den von Frauen Geborenen sei (vgl. Mt 11,11), sagt jetzt etwas sehr Bemerkenswertes über den Herrn: „Nach mir kommt einer, der stärker ist als ich, dem den Riemen seiner Sandalen gebückt zu lösen ich nicht wert bin. Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit Heiligem Geist taufen“ (Mk 1,7.8).

Zum einem macht das die Demut Johannes' deutlich. Aber indem er von dem Herrn Jesus als dem redet, der stärker ist als er selbst, macht er deutlich, dass der Herr der ist, der wirklich in sich Kraft und Autorität hat.

Wir dürfen aber auch weiter gehen und an seine Autorität denken, in der er Dämonen ausgetrieben hat. Da hat er sich als der Stärkere erwiesen. Sie mussten ihm gehorchen und wussten ganz genau, wer er war. In Markus 5,7, in der Begebenheit des besessenen Gadareners sagt einer der Dämonen: „Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten?“ Diese Dämonen mussten die Gottheit des Herrn anerkennen und damit auch – ob sie wollten oder nicht – seine Autorität.

Des Weiteren macht Johannes einen Unterschied in der Tätigkeit zwischen ihm selbst und dem Herrn: Er hatte mit Wasser getauft. Der Herr Jesus aber würde „mit Heiligem Geist taufen“ (Mk 1,8). In Johannes 1,33.34 sehen wir, dass Johannes der Täufer dies durch göttliche Offenbarung wusste und daher sagen konnte: „Ich habe gesehen und habe bezeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist“. Nur eine göttliche Person kann eben eine göttliche Person mitteilen.

4.     Das Zeugnis Gottes (V.10–11)

In den Versen 9 bis 11 lesen wir von der Taufe des Herrn Jesus am Jordan. Das ist eine wunderbare Szene, die von der Demut des Herrn zeugt. Auf die Bußpredigt von Johannes waren viele Menschen an den Jordan gekommen, um sich von ihm taufen zu lassen „indem sie ihre Sünden bekannten“ (Mt 3,6). Und nun kam der Herr Jesus ebenfalls an den Jordan und reiht sich in die Reihe dieser bußfertigen Juden ein, die wirklich – im Gegensatz zu ihm – Sünden zu bekennen hatten, und lässt sich von Johannes taufen.

Doch da kann der Himmel nicht schweigen und hebt die Würde und Vollkommenheit der Person des Herrn hervor: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden“ (Mk 1,11).

Schon in Jesaja 42,1 sagt Gott im Hinblick auf seinen Knecht: „Siehe, mein Knecht, den ich stütze, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat“. Wieder sehen wir: Dieser demütige Knecht ist niemand anders als der ewige Sohn Gottes!

5.     Seine moralische Vollkommenheit (V.12–13)

In Vers 12 finden wir schließlich eine Anspielung auf seine Versuchung in der Wüste. 40 Tage und 40 Nächte hatte sich Satan alle Mühe gegeben, den Herrn von seinem Weg des Gehorsams abzubringen. Und doch wurde durch diese Versuchungen nur die vollkommen reine und sündlose Natur des Herrn Jesus bewiesen.

6.     Das Zeugnis der irdischen Schöpfung (V.13)

Die letzten beiden Zeugnisse kommen von der Schöpfung: Zuerst von der irdischen, dann von der himmlischen Schöpfung.

In 1. Mose 9,2 lesen wir, wie Gott zu Noah sagt, dass „die Furcht und der Schrecken vor euch auf allen Tieren der Erde und auf allen Vögeln des Himmels“ sei. Doch davon ist hier nichts zu sehen. Der Herr war in der Wüste „mitten unter den wilden Tieren“. Weder hatte Er Angst vor ihnen, noch hatten sie Angst vor ihm. Somit gibt die Schöpfung selbst Zeugnis, dass der, der Mensch geworden war und Knechtsgestalt angenommen hatte, niemand anderes als der Schöpfer ist, der zu jeder Zeit alle Dinge „durch das Wort seiner Macht“ trägt (Heb 1,3).

7.     Das Zeugnis der himmlischen Schöpfung (V.13)

Als letztes Zeugnis lesen wir in Vers 13: „... und die Engel dienten ihm.“ Ohne Frage sind Engel herrliche und mächtige Wesen. Und doch sind sie nur „dienstbare Geister“ (Heb 1,14), die an die Herrlichkeit des Sohnes Gottes nicht heranreichen und hier ihrem Schöpfer und Herrn dienen.

Wir haben uns in diesem Beitrag das siebenfache Zeugnis über den Herrn Jesus angeschaut. Sei es Markus, der Schreiber, oder die Propheten des Alten Testamentes. Sei es Johannes der Täufer oder der Vater im Himmel, sei es die irdische oder die himmlische Schöpfung – sie alle zeugen davon, dass der, der sich selbst erniedrigt hat und Knecht geworden ist, niemand anderes ist, als der ewige Sohn Gottes, der gekommen war, nicht um bedient zu werden, „sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Mk 10,45).

Möge das auch unsere Herzen zu Dank und Anbetung anstimmen!