„Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.“ (1. Kor 13,13)

Die Erklärung, die man in Verbindung mit diesem Vers oft hört, ist folgende: Glaube und Hoffnung werden einmal aufhören, wenn der Herr Jesus wiederkommt und uns in den Himmel holt. Die Liebe allerdings wird in alle Ewigkeit fortbestehen. Sie wird die Atmosphäre des Himmels prägen. Darum ist sie die größte von diesen.

Doch es gibt noch einen weiteren Grund, warum die Liebe die größte von diesen ist. Glaube, Hoffnung und Liebe sind die drei wesentlichen Motivationsquellen von uns Gläubigen. Wir handeln aus Glauben, wir tun etwas aufgrund einer Hoffnung und wir sollen alles aus Liebe tun (V. 1–3; Kap 16,14). Von diesen drei Motivationsquellen ist die Liebe die edelste. Das zeigt 1. Korinther 13. Und warum? Weil Gott selbst aus Liebe handelt. Er benötigt keinen Glauben und auch keine Hoffnung, aber Er handelt stets aus Liebe.

Aus Liebe zu der Welt gab Gott seinen eingeborenen Sohn (Joh 3,16). Aus Liebe zu uns und zu seiner Versammlung hat der Herr Jesus sich selbst für uns hingegeben (Eph 5,2.25). Aus Liebe zu seinem Gott und Vater kam Er als Mensch auf diese Erde und hat am Kreuz von Golgatha das Gericht erduldet und sich ganz für Ihn hingegeben. Die Liebe als Motivationsquelle war in Ihm eine Flamme, die nichts und niemand auszulöschen vermochte (Hld 8,6.7).

Das, was den Herrn in Vollkommenheit motivierte, darf auch uns heute motivieren: die Liebe zu Gott, die Liebe zu der Versammlung und die Liebe zu unseren Mitmenschen (2. Mo 21,5). Wenn die Liebe der Beweggrund für unser Handeln ist, dann handeln wir – in Ehrfurcht gesprochen – wie Gott. Auch darum ist die Liebe die größte von diesen.