Eigenschaften Gottes – so wunderbar ist unser Herr

„Denn wer ... ist mit dem HERRN zu vergleichen?“ (Ps 89,7)

(5)   Der Gott des Friedens (Röm 15,33)

Krieg, Unmoral, Egoismus, Abtreibung, Mord. Alles furchtbare Dinge. Doch die Tragik der Menschheit liegt darin, dass sie in Feindschaft mit Gott liegt. Jeder Mensch vor seiner Bekehrung ist einfach aufgrund seiner Sündhaftigkeit ein Feind Gottes (Röm 5,10; übrigens sagt die Schrift an keiner Stelle, dass Gott unser Feind sei). Wie wunderbar, dass eine von Gottes Eigenschaften der Friede ist. Siebenmal lesen wir den schön klingelnden Titel „Gott des Friedens“ (Röm 15,33; 16,20; 1. Kor 14,33; 2. Kor 13,11; Phil 4,9; 1. Thes 5,23; Heb 13,20.21), einmal spricht das NT vom „Herrn des Friedens“ (2. Thes 3,16).

Für ihn ist dieser Zustand der Feindschaft so – mit aller Ehrfurcht gesagt – „unerträglich“, dass Gott bereit war, den Herrn Jesus zu geben, um den Menschen Frieden anbieten zu können. Nur durch das Blut seines Kreuzes kann es wahren Frieden geben (Kol 1,20).

Warum dann wünscht Paulus den Römern, dass der Gott des Friedens mit ihnen sei (Röm 15,33)? Waren sie noch nicht errettet und im Frieden mit Gott (Röm 5,1)? Doch, ganz sicher. Dieser Vers drückt aus, dass Gottes Friedensbemühungen nicht bei der Wiederherstellung der Beziehung mit ihm enden; vielmehr möchte er, dass wir Frieden und Ruhe auch im Herzen tragen (Mt 11,28) – diesmal „Friede Gottes“ (Phil 4,7) oder „Friede des Christus“ (Kol 3,15) genannt. Paulus wünschte den Römern, dass ihr Lebensweg von innerem Frieden gekennzeichnet sein konnte.

Christian Briem schreibt dazu: „Er nimmt unsere Sorgen auf sich (1. Pet 5,7), ohne allerdings dadurch in irgendeiner Weise selbst in Unruhe zu geraten. Das ist gerade das Große. Er ist der Gott des Friedens, der in sich selbst stets Friede ist. Und je mehr wir uns in Glauben und Vertrauen an Ihn, den Gott des Friedens, anlehnen, desto mehr wird Sein Friede auch auf uns übergehen, er wird uns kennzeichnen und beherrschen.“ So können wir selbst von dieser Eigenschaft Gottes „profitieren“.

Interessant ist der Hinweis aus 2. Kor 13,11, dass wir durchaus unseren Beitrag dazu leisten können, dass der Gott des Friedens mit uns ist: „Freut euch, werdet vollkommen, seid getrost, seid eines Sinnes, seid in Frieden, und der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein“. Innerer Friede sowie Friede untereinander ist kein Automatismus, sondern die Folge eines Lebens in Gemeinschaft mit dem Herrn (vgl. auch Phil 4,9). Weiter erklärt Paulus (1. Thes 5,23), dass unser „Gott des Friedens“ uns völlig heiligen, also zu einem Gott wohlgefälligen Leben in praktischer Hinsicht hinführen kann.

Dieser Friede sollte auch in den Versammlungsstunden zu sehen sein, wie Paulus nach dem langen Kapitel 1. Kor 14 ausführt (1. Kor 14,33). Interessant ist hier der Hinweis, dass das Gegenteil von Unordnung eben nicht Ordnung, sondern Frieden ist.

Schließlich sei noch Heb 13,20.21 angeführt. „Der Gott des Friedens aber, der aus den Toten wiederbrachte unseren Herrn Jesus, den großen Hirten der Schafe, in dem Blut des ewigen Bundes, vollende euch in jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut, in euch das bewirkend, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ Dieser „Gott des Friedens“ war in der Vergangenheit tätig, als er den Herrn Jesus auferweckte – als Grundlage für Frieden mit Gott –, und auch in Gegenwart und Zukunft, wenn er uns zu einem wohlgefälligen Leben verhilft. Wunderbar, wie diese Eigenschaft Gottes immer wieder zu sehen ist!

Wahren Frieden kann es erst geben im Universum, wenn der Diabolos, der große Widersacher Gottes, aus dem Weg geräumt ist. Deshalb spricht Röm 16,20 davon, dass der „Gott des Friedens“ den Satan bald unter unsere Füße zertreten wird. Dann wird er alle Dinge mit sich versöhnen (Kol 1,20) – endlich, möchte man sagen. Endlich darf der Gott des Friedens dann im gesamten Universum vollkommenen und anhaltenden Frieden beobachten und genießen!