Paulus hatte ein besonders herzliches Verhältnis zu den Gläubigen in Philippi und das drückte sich besonders in den Gebeten für sie aus. Wie dankte er für sie, wenn er an sie dachte, und wie bat er auch für sie und wie sehr tat er das Gebet für sie mit Freuden.

Philipper 1,5 zeigt uns nun auch, weshalb Freude in seinem Herzen war, nämlich „wegen eurer Teilnahme an dem Evangelium vom ersten Tag an bis jetzt“.

Die Philipper waren aktiv dabei, Paulus in der Verkündigung des Evangeliums zu unterstützen. Sie taten dies zum einen durch eine Gabe, die sie ihm gebracht hatten, dann dadurch, dass sie an ihn dachten, dass sie für ihn beteten und dass sie einfach ihre Zuneigung darin zeigten, dass sie Gemeinschaft mit ihm hatten im Evangelium. Einige von ihnen hatten auch neuen Mut gefasst, das Evangelium Gottes zu verkündigen, als sie sahen, dass Paulus im Gefängnis eben nicht in Verzweiflung war, sondern dass er trotz der schwierigen Umstände Freude hatte.

Und dieses „teilnehmen an“ heißt wirklich „Gemeinschaft haben“; eine innerliche Verbundenheit, nicht nur äußerlich etwas zusammenzutun, sondern mit der gleichen Motivation, mit innerer Verbundenheit das Evangelium Gottes zu verkündigen. Und hier zuerst im Blick auf ungläubige Menschen. Es lag den Philippern ganz intensiv am Herzen, dass Menschen zur Bekehrung kamen. Wie viele Menschen sind heute noch auf dem Weg in das Verderben, kennen den Herrn Jesus nicht und brauchen den Heiland? An anderer Stelle schreibt Paulus an die Korinther „Da wir nun den Schrecken des Herrn kennen, so überreden wir die Menschen.“ und „die Liebe des Christus drängt uns“ (2. Kor 5,11.14). Diese Liebe des Herrn Jesus zu den Verlorenen soll und muss auch in unseren Herzen brennen.

Bei den Philippern war es eine anhaltende Sache. Er sagt „vom ersten Tag an bis jetzt“, also von dem Zeitpunkt an, als sie zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen waren. Die ersten Gläubigen in Philippi finden wir in Apostelgeschichte 16, das lag vermutlich etwa zwölf Jahre zurück. Also hatten sie anhaltenden Eifer im Evangelium bewiesen. Und deshalb drückt Paulus jetzt auch seine Zuversicht, seine Hoffnung aus, dass das, was in ihren Herzen war, von Bestand war und dass Gott weiter wirken würde. Denn in Vers 6 lesen wir dann, „indem ich eben darin guter Zuversicht bin, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi“.

Paulus blickte nicht zuerst auf die Philipper mit ihren positiven Eigenschaften, auch wenn er sie von Herzen liebte, sondern er blickte zuerst auf den Herrn selbst, der ein Werk im Herzen der Philipper tat, dass sie eben mit Hingabe am Evangelium dienten. Er war voller Vertrauen, dass der Herr, der dieses Werk angefangen hatte, es auch zum Abschluss bringen, es vollenden würde. Unser Gott möchte in unserem Leben keine halben Sachen machen.

Wenn er mit uns einmal nicht zu seinem Ziel kommt, dann liegt es nie an ihm, sondern an uns. Aber lasst uns doch offen sein für das Wirken des Herrn Jesus in unseren Herzen, damit er sein Werk in uns vollbringen kann, dass wir ihm ähnlicher werden und dass wir die Aufgaben, die er für uns vorgesehen hat, mit Freuden tun werden. Wenn es heißt, dass er „es vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi“, dann bedeutet das, dass wir vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden. Das ist kein Gerichtsthron, sondern ein Preis-Richterstuhl. Wir werden Lohn bekommen von dem Herrn für Treue im Dienst. Wenn wir vor ihm stehen, werden wir dankbar seine Gnade rühmen, die in uns gewirkt hat und werden dankbar für alles sein, wie er uns geführt hat, auch Wege, die wir auf dieser Erde vielleicht nicht verstehen werden. Und dann wird einem jeden sein Lob werden von Gott.

Wenn wir jetzt schon im Lichte dieses Richterstuhles wandeln, werden wir uns fragen „Was findet die Anerkennung des Herrn? Was wünscht er in unserem Leben? Was kann ich tun? Was kannst du tun, was ihn besonders ehrt, was ihn erfreut?“ Dann wird das eine belebende Wirkung im Dienst für den Herrn haben. Dann wird das eine belebende Wirkung für die Gemeinschaft der Kinder Gottes untereinander haben. Und vor allem wird Christus verherrlicht in allem.