Wenn wir gefragt werden, was die größte Sünde Davids gewesen ist, werden wir wahrscheinlich an die Sache mit Bathsheba und mit Uria denken. Und das ist nicht verkehrt. Aber es ist doch sehr bemerkenswert, dass David in diesem Zusammenhang nur sagt: „Ich habe gegen den Herrn gesündigt“ (2. Sam 12,13). Bei einer anderen Sünde hingegen, der hochmütigen Zählung des Volkes, bekennt er: „Ich habe SEHR gesündigt, dass ich diese Sache getan habe“ (1. Chr 21,8). In Verbindung mit der Sünde des Ehebruchs sterben einige Menschen (Uria, das Kind Davids, Söhne Davids), aber in Verbindung mit der Musterung waren es tatsächlich 70.000 Mann (1. Chr 21,14)!

Es geht nicht darum, das kleinzumachen, was David mit der Frau seines Nächsten getan hat, aber dennoch wollen wir bedenken, dass wir nicht nur die Sünden des Fleisches richten und verurteilen sollten, sondern auch die Sünden des Geistes (vgl. 2. Kor 7,1). Es ist nicht so eine Kleinigkeit, wie wir vielleicht denken, wenn sich Hochmut und Selbstzufriedenheit in unsere Herzen eingeschlichen haben und wir im Wolkenkratzer unserer Einbildung nach Möglichkeiten suchen, damit unsere vermeintliche Größe für andere noch greifbarer wird. Nehmen wir uns in Acht vor den Sünden des Geistes!