„Er sprach aber zu dem Weingärtner: Siehe, seit drei Jahren komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine; hau ihn ab, wozu macht er auch das Land unnütz? Er aber antwortet und sagt zu ihm: Herr, lass ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn herum gegraben und Dünger gelegt habe; und wenn er etwa Frucht bringt, gut, wenn aber nicht, so kannst du ihn künftig abhauen.“ (Lk 13,7–9)

Der Feigenbaum, der keine Frucht brachte, ist ein Bild von dem Volk der Juden. So wie der Gutsherr im Gleichnis jedes Jahr Frucht an dem Feigenbaum suchte und keine fand, so hat auch Gott viele Jahrhunderte lang darauf gewartet, dass sein irdisches Volk Frucht bringt. Aber leider fand Er keine. Als der Gutsherr schließlich nach drei Jahren immer noch keine Frucht an dem Feigenbaum fand, gab er dem Weingärtner den Auftrag, ihn zu fällen. Doch der Weingärtner trat für den Feigenbaum ein und bat um eine weiteres Jahr, in dem er ihm besondere Pflege zukommen lassen wollte.

„Siehe, seit drei Jahren komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine.“ – So wie Gott an dem Volk der Juden Frucht suchte, so sucht Er auch heutzutage Frucht an jedem Menschen. Er gibt jedem Menschen eine gewisse Zeit auf dieser Erde und wartet darauf, dass der Mensch die Zeit nutzt und Frucht für Ihn bringt. Die erste Frucht, die ein Mensch bringen kann, ist, dass er zu Gott umkehrt und den Herrn Jesus im Glauben annimmt. Wie viele Jahre wartet Gott schon darauf, dass du Ihm Frucht bringst? Wie lange muss Er noch warten?

„Herr, lass ihn noch dieses Jahr!“ – Vielleicht hat Gott dir in deinem Leben schon manches Gute erwiesen und immer wieder in Güte mit dir gehandelt. Vielleicht hat Er – im Bild des Gleichnisses gesprochen – schon oft um dich gegraben und Dünger gelegt. Hast du Ihm bisher Frucht gebracht? Wie oft wurde vielleicht schon über dich gesagt: „Herr, lass ihn noch dieses Jahr!“ Doch irgendwann ist die Zeit der Gnade für dich abgelaufen – spätestens dann, wenn der Herr Jesus wiederkommt, um die Seinen in den Himmel zu holen. Und dann ist es für immer zu spät. Wie traurig wäre das!