In Johannes 15,14.15 sagte der Herr Jesus zu seinen Jüngern: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört habe, euch kundgetan habe.“

Der Herr Jesus war mit seinen Jüngern auf dem Obersaal gewesen und jetzt ist er mit ihnen auf dem Weg zum Garten Gethsemane. Das Kreuz von Golgatha stand vor ihm. Und doch beschäftigt sich sein Herz mit seinen Jüngern, die er liebte. Er nennt sie „die Seinen“, die er liebte bis ans Ende. Für sie würde er an das Kreuz gehen.

Nun macht er ihnen einige Mitteilungen, um sie vorzubereiten für den Weg über diese Erde, wenn er selbst abwesend sein würde, wenn er in den Himmel zurückgekehrt sein würde. Er zeigt ihnen, wie es möglich sein würde, einen Weg über diese Erde zu gehen in Gemeinschaft mit ihm und Frucht zu bringen für ihn.

Es gibt einen großen Unterschied zwischen einem Knecht und einem Freund. Einem Freund offenbaren wir, was in unserem Herzen ist. Wenn der Herr Jesus seine Jünger und damit auch uns seine Freunde nennt, dann darf uns das daran erinnern, dass er uns einweihen möchte in seine Gedanken. Und so sagte er ihnen hier, dass er ihnen alles mitgeteilt hat, was er von seinem Vater gehört hat. Er hat den Vater, das tiefste Wesen Gottes, offenbart. Alles, was im Herzen Gottes war, was er uns mitteilen wollte, ist uns offenbart worden im Sohn. Er hatte einige Verse vorher gesagt: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“ Wenn wir den Herrn Jesus anschauen, wenn wir hören, was er geredet hat, wenn wir sehen, wie er gelebt hat, wie er sich verhalten hat, dann erkennen wir, wer Gott, der Vater ist.

Es bewegte sein Herz, uns das mitzuteilen. Ist es nicht etwas Wunderbares, dass wir als Menschen auf dieser Erde einen Blick tun dürfen in das Herz Gottes? Der Jesus hat uns nicht nur mitgeteilt, was unseren eigenen Weg betrifft, was unsere eigene Zukunft betrifft. Auch das ist herrlich! Sondern wir finden viel in Gottes Wort, was den Herrn Jesus selbst betrifft. Wie er einmal regieren wird über diese Erde, wie ihm hier, wo er gelitten hat und verworfen wurde, alle Rechte werden. Interessiert und bewegt uns, was IHN betrifft?

Er hat uns eben nicht nur mitgeteilt, was unseren Dienst, unsere Arbeit auf dieser Erde angeht, sondern sein ganzes Herz offenbart. Er nennt uns seine Freunde. Er möchte eine innige Beziehung zu uns haben. Nun, es geziemt sich nicht, dass wir ihn Freund nennen. Aber er nennt uns seine Freunde. Er neigt sich zu uns herab und erhebt uns zu sich selbst, um Gemeinschaft mit ihm zu haben.

Aber er sagt den Jüngern auch: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.“ Das zeigt uns, dass es nötig ist, ihm gehorsam zu sein, um diese Gemeinschaft wirklich zu genießen und seine vertrauten Mitteilungen wirklich aufzunehmen und zu verstehen. Gehorsam ist das erste Kennzeichen von Liebe. Der Herr sagt in Joh 14,21: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt“.

Die Frage an uns ist: Sind wir gehorsam seinem Wort gegenüber? Tun wir das, was wir aus seinem Wort erkannt haben? Wenn wir das tun, wird der Herr Jesus uns weiter in seine Gedanken einführen und seine Person wird größer für unsere Herzen.