Der Philipperbrief wird zu Recht der „Brief der Freude“ genannt. Besonders unter diesem Blickwinkel möchten wir uns diesen schönen Brief anschauen.

Fragen 

1.     Wie oft kommt „Freude“ (in den verschiedenen Formen) im Philipperbrief vor? Gibt es einen Brief im Neuen Testament, in dem das Wort, relativ gesehen, häufiger vorkommt?

2.     Als Paulus das erste Mal in Philippi war, spielte da Freude auch eine besondere Rolle (siehe Apostelgeschichte)?

3.     Warum hatte Paulus Freude, als er für die Philipper betete?

4.     Was meint, dass Gott das angefangene gute Werk vollenden wird auf den Tag Jesu Christi (Phil 1,6)?

5.     Inwiefern wurden die Philipper „Mitteilnehmer der Gnade“ des Apostels Paulus (Phil 1,7)?

6.     Wenn die Philipper untereinander Liebe zeigten, was sollten sie mit der Liebe verbinden (Phil 1,9.10a)? Was bedeutet das in der Praxis?

7.     Wenn sie das Vorzüglichere wählten, was würde das für Folgen haben in der Gegenwart und am „Tag Christi“ (Phil 1,10b.11)?

8.     Paulus wurde um des Evangeliums willen gefesselt. Inwiefern wurde das Evangelium trotzdem gefördert (Phil 1,13.14)?

9.     Was bedeutet konkret: „Dass meine Fesseln in Christus offenbar geworden sind“? (Phil 1,13).

10.  Wieso erkühnten sich Brüder, das Wort Gottes furchtlos zu reden, nachdem Paulus in Gefangenschaft geriet? Müssten sie nicht eher in Sorge sein, dass ihn dasselbe widerfährt? (Phil 1,14).

  • Nenne Freudenräuber (wenn du an die Probleme bei den Philippern denkst) und Freudenbringer (wenn du an die Haltung von Paulus denkst) in diesem Abschnitt!

Antworten

1. Fünfmal. Nein.

2. Ja. Paulus sang im Gefängnis und der bekehrte Gefängniswärter frohlockte in Gott mit seinem ganzen Haus (Apg 16).

3. Zuerst wegen ihrer permanenten Teilnahme am Evangelium.

4. Die Philipper handelten so, dass das Wirken Gottes in ihnen deutlich sichtbar wurde. Deshalb war Paulus zuversichtlich, dass Gott das bei ihnen vollenden würde, was er gerne sehen wollte. Das würde am Tag Christi zur Verherrlichung Gottes offenbar werden.

5. Sie unterstützen ihn (durch Gaben) und bekamen so Anteil an der Gnade, die Gott dem Paulus in seinem Dienst gab.

6. Die Liebe sollte mit Erkenntnis und Einsicht verbunden werden. Erkenntnis ist das grundsätzliche Verständnis über das, was die Bibel über die Liebe sagt, und Einsicht erkennt, wie die Liebe im Alltag angewendet wird. Wenn Eltern ihren Kindern alle Wünsche erfüllen, dann ist das schon Liebe, aber man hat keine Erkenntnis darüber, dass die Liebe auch streng sein kann und keine Einsicht, wie man den Kindern im konkreten Fall eine Freude zu ihrem Nutzen machen sollte.

7. Wenn man so handelt, dann wird man transparent und rein sein (zum Beispiel ohne falsche Beweggründe), man wird für andere nicht zum Fallstrick sein, man wird zur Freude Gottes gerecht leben und handeln, was ihn verherrlicht. Und dieses gute Verhalten wird einmal offenbar und belohnt werden an dem Tag Christi, der mit dem Richterstuhl beginnt.

8. Erstens hat Paulus Gelegenheit bekommen, zu Menschen zu reden, die er sonst nie getroffen hätte. Und zweitens haben Brüder Mut gefasst, mehr zu evangelisieren.

9. Es wurde deutlich, warum Paulus gefangen war: Er trug die Fesseln um Christi willen. Von ihm redete er auch in der Gefangenschaft ununterbrochen.

10. Das Vertrauen und die Treue haben sie angespornt, die entstandene Lücke (mehr als) zu schließen.

Freudenbringer (umgekehrt sind es Freudenräuber):

  • Eine positive Sicht auf die Geschwister und das Wahrnehmen ihrer guten Einstellung.
  • Dankbarkeit.
  • Ein zuversichtlicher Blick in die Zukunft, weil man an Gottes Wirken denkt.
  • Einen Weg der Liebe in Einsicht zu gehen, bringt Harmonie und Freude.
  • Unser Verhalten im Licht der Ewigkeit sehen, an den Tag Christi denken, wo alles belohnt werden wird.
  • Paulus betrachtet seine Umstände selbstlos aus der Perspektive Gottes und freut sich über die Ausbreitung des Evangeliums, auch wenn es vorwiegend durch andere geschieht. Das ist richtungsweisend.