Gedenkt der Gefangenen, als Mitgefangene; derer, die Ungemach leiden, als solche, die auch selbst im Leib sind. (Hebräer 13,3

Wir sollen uns immer wieder an die erinnern, die um ihres Glaubens willen gefangen sind. Und dabei sollen wir das mit einer inneren Anteilnahme tun, und zwar so, als seien wir Mitgefangene. Wir setzen uns im Geist neben diese Gefangenen und versuchen, uns bewusst zu machen, was es bedeutet, von Ehepartner und Kindern getrennt zu sein, was es bedeutet, hilflos den Grausamkeiten der anderen Gefangenen und der Wärter ausgesetzt zu sein. Um das tun zu können, müssen wir uns natürlich dafür interessieren und uns darüber informieren.

Wenn wir uns an ihre Not erinnern, dann werden wir auch für sie tätig werden. Das kann bedeuten, dass man ihnen einen Besuch abstattet und ihnen praktische Hilfe zukommen lässt. Onesiphorus hat Paulus im Gefängnis in Rom aufgesucht (2. Tim 1; vgl. auch Mt 25,36). Es wird auch bedeuten, und das ist immer möglich und in jedem Fall angebracht, dass wir für diese Brüder und Schwestern beten.

Und wird gedenken derer, die Ungemach leiden, die geplagt sind. Und wir tun das als solche, die in einem schwachen und schmerzempfindlichen Körper sind, die wissen, was Leid bedeutet und es sich zumindest vorstellen können. Ein Engel kann das nicht. Ein Engel kann eine Gefängnistüre öffnen (Apg 12), aber er kann sich nicht hineinfühlen in die Situation eines Gefangenen oder eines Menschen, der im Elend sitzt. Wir sollen das tun, auch wenn uns das emotionale Kraft kostet. Und wenn wir es getan haben, dann werden wir uns regen, die Not zu lindern und dann werden wir zweifelsohne im „Gebet daran denken“.