Die ersten sieben Kapitel der Apostelgeschichte sind in einer Hinsicht besonders bemerkenswert: Wir finden, dass etwas ganz Neues entsteht und dass das Alte dem Verschwinden nahe gebracht wird. Konkret: In Apostelgeschichte 2 sehen wir, wie die Versammlung (Gemeinde) durch das Herabkommen des Heiligen Geistes gebildet wurde, und in den folgenden Kapiteln wird uns die Versammlung in der Frische des Anfangs vorgestellt. Gleichzeitig lesen wir aber auch davon, dass dem Volk Israel als solches die Gnade Gottes gepredigt wird. „So tut nun Buße und bekehrt euch … damit Zeiten der Erquickung kommen und er euch den zuvor verordneten Jesus Christus sende“ (Apostelgeschichte 3,19–20). Petrus und Stephanus waren die besonderen Werkzeuge dieser Verkündigung an das Volk.

Als Stephanus gesteinigt war und es sich erwies, dass das Volk Israel dem Heiligen Geist widerstreitet (Apostelgeschichte 7,51), wird die Tür des Wortes zu den Nationen geöffnet (ab Kapitel 8). Es ist zwar wahr, dass Gott auch danach noch eine gewissen Zwischenzustand (Übergang Judentum in das Christentum) duldete, aber mit dem Zeugnis an das Volk war es vorbei. Jetzt war auch die Zeit gekommen, dass Gott seine Gedanken über die Versammlung (die ja bereits bestand) offenbarte. Das Werkzeug dazu war besonders der Apostel Paulus. Dieser Mann wird sicher nicht von ungefähr zum ersten Mal gerade am Ende des siebten Kapitels genannt (Apostelgeschichte 7,58). 

Die Bilder des Alten Testaments helfen uns, diesen Gedanken klarer zu erfassen. Wenden wir uns 1. Mose 22 bis 24 zu. In 1. Mose 22 finden wir drei große Wahrheiten im Bild: Erstens die Opferung des Sohnes (vgl. Jakobus 2,21), zweitens die Auferstehung des Sohnes (Hebräer 11,19) und drittens wird (ganz beiläufig in einem Klammersatz!) die Braut des Sohnes eingeführt (1. Mose 22,23), die ein Bild der Versammlung ist (vgl. Offenbarung 21,9). Isaak und Rebekka – das ist eine ganz neue Beziehung. Und diese neue Beziehung wird angedeutet, bevor das Ende einer alten Beziehung vorgestellt wird. Die alte Beziehung ist die Verbindung Abrahams mit Sara. Und in 1. Mose 23 finden wir mit dem Tod Saras das Ende der alten Beziehung. Sara, aus der der Sohn der Verheißung (Isaak), hervorkam, ist ein Bild Israels, aus dem dem Fleisch nach der Christus ist (Römer 9,5). Sara ist, streng genommen, ein Bild von dem Volk Israel, dem Gnade angeboten wurde; während Hagar auf Israel als unter dem Gesetz stehend und seufzend hinweist (Galater 4,25). Erst als Sara gestorben ist, wird die Stellung und Berufung Rebekkas offenbar gemacht. Das ist dann das Thema von 1. Mose 24

Also:

  • Zuerst wird das Neue gebildet (“Geburt“ der Versammlung / Geburt Rebekkas).
  • Dann verschwindet das Alte (Israel als Volk nicht mehr angesprochen / Sara stirbt).
  • Anschließend werden die Gedanken Gottes über das Neue kundgetan (Stellung und Berufung der Braut)

Großartige Weisheit Gottes!