Die Frage, der wir einmal etwas nachgehen wollen, ist: „Was ist mit kleinen Kindern, die sterben, bevor sie in ein Alter gekommen sind, in dem sie in der Lage sind, sich selbst als Sünder zu erkennen und den Herrn Jesus als ihren Heiland anzunehmen? Gibt uns das Wort Gottes Hinweise zu dieser Frage?“
Eine sehr bemerkenswerte Stelle finden wir im Alten Testament in der Begebenheit mit Jona. Da sagt Gott in Bezug auf Ninive in Jona 4,11: „Und ich sollte mich über Ninive, die große Stadt, nicht erbarmen, in der mehr als 120000 Menschen sind, die nicht zu unterscheiden wissen zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken?“ Es geht hier um Menschen, die nicht verantwortlich sind, weil sie kein Beurteilungsvermögen haben, entweder aufgrund ihres Alters oder vielleicht auch aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen. Gott sagt ausdrücklich, dass er sich solchen Menschen gegenüber erbarmen würde, dass er ihrem elenden Zustand begegnen würde. Wir haben einen barmherzigen und gütigen Gott.
Im Neuen Testament finden wir in Matthäus 18 eine interessante Begebenheit. Da stellt der Herr Jesus ein Kind in die Mitte der Jünger. Und dann sagt er gerade in Bezug auf diese Kleinen in Vers 11: „Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten.“ Alle Menschen sind verloren und brauchen Rettung. Aber die Frage, wenn es um das Gericht Gottes geht, ist zunächst, ob Menschen verantwortlich sind. Wenn noch kein Bewusstsein für Gut und Böse vorhanden ist, sind kleine Kinder eben noch nicht verantwortlich: Sie können noch keine eigene Willensentscheidung für oder gegen den Heiland treffen. Natürlich merken wir trotzdem, dass sie eine sündige Natur haben. Ein kleines Kind muss nicht lernen, böse zu werden. Das kann es aus sich selbst heraus. Aber wenn sie in einem Alter, in dem sie noch nicht verantwortlich sind, sterben, dann sind sie dennoch nicht verloren. „Der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten.“ Und dann sagt der Herr in Matthäus 18,14 weiter: „Ebenso ist es nicht der Wille eures Vaters, der in den Himmeln ist, dass eins dieser Kleinen verloren gehe.“
Dürfen wir auf der Grundlage dieser Stellen nicht den Schluss ziehen, dass diese Kleinen eben nicht verloren, sondern gerettet sind und sich im Himmel der Gegenwart des Heilands erfreuen dürfen? Das darf ein Trost sein für alle Eltern, deren Kinder früh sterben. Und das gilt nicht nur für Kinder gläubiger Eltern, sondern selbstverständlich überhaupt für Kinder, denn sie sind in der gleichen Situation, ob sie gläubige Eltern haben oder nicht.