„Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es. Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.“ 1. Joh 3,1

Es ist ein gewaltiges Wort, das Johannes hier schreibt. Das „Seht!“ bedeutet: Schaut es euch an, betrachtet es, blickt darauf. Ja, und es lohnt sich wirklich, darauf zu schauen, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, welch eine Art von Liebe, die seinem eigenen Herzen entspringt. Gottes Wesen ist Liebe. Diese Liebe hat er in der Gabe seines Sohnes uns gegenüber offenbart. Es ist ein bedingungsloses Geschenk. Er hat sie uns gegeben.

Er wird uns hier als der Vater vorgestellt und wir als Kinder Gottes. Schon am Anfang des Johannesevangeliums schreibt Johannes: „So viele ihn (das ist Christus) aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.“ (Joh 1, 12–13) Hier sehen wir, auf welchem Weg wir Kinder Gottes geworden sind. Es ist die eine Seite, dass wir den Herrn Jesus angenommen haben, dass wir an ihn geglaubt haben. Aber dass wir Kinder Gottes geworden sind, ist ganz ein Werk Gottes in uns. Er hat uns neues Leben gegeben. Wir sind aus ihm geboren. Das ist ein Werk des Geistes Gottes in uns.

Wenn wir Kinder Gottes sind, dann bedeutet es, dass wir seine Natur haben, dass wir aus ihm geboren sind. Das ist eine innige Beziehung. Wir haben eine innige Beziehung als Kinder zu dem ewigen Gott, zu dem wir jetzt durch das Werk des Herrn Jesus, durch seinen Tod und seine Auferstehung „Abba Vater“ sagen dürfen. Wir dürfen ihn als Vater anrufen. Und er ist ein liebender, ein vollkommener Vater. Ja, welch eine Art von Liebe, ewige Liebe, bedingungslose Liebe, umfassende Liebe, die wir jetzt schon genießen dürfen. Wir werden nicht irgendwann Kinder Gottes, sondern wir sind es jetzt durch den Glauben an ihn. Gleichzeitig gibt das völlige, ewige Sicherheit, denn Kindschaft lässt sich nicht auflösen. Wenn wir einmal Kinder Gottes sind, dann sind wir immer Kinder Gottes. Das kennen wir aus unseren irdischen Beziehungen. Wenn wir geboren werden, werden wir in eine Familie hineingeboren. Wir haben einen Vater und wir sind Kinder dieses Vaters. Das kann weder der Vater ändern noch wir als Kinder. Und so ist das auch mit unserer Beziehung zu Gott. Sie ist ewig gültig. Und deshalb bekräftigt der Apostel Johannes noch einmal „Und wir sind es“ – ja, ewig gültige Tatsache.

Aber das hat auch eine praktische Auswirkung in unserem Leben. Wir haben auch gelesen: „Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.“ Die Welt, die Gott nicht kennt, weiß nichts von unserer Beziehung zu Gott. Als der Jesus auf dieser Erde war, haben sie nicht erkannt, dass er der war, der vom Vater gesandt war. Sie haben den Vater nicht erkannt, weil sie den Sohn nicht angenommen haben. Die Menschen der Welt können nicht verstehen, dass wir dem Herrn Jesus nachfolgen wollen, dass wir seinem Wort glauben, dass wir diesem Wort gehorsam sind und dass wir dann auch innerlich, moralisch getrennt von dieser Welt unseren Weg gehen. Aber so scheinen wir als Licht in dieser Welt, darstellend das Wort des Lebens. Wir gehören eben nicht zu dieser Welt, sondern wir sind Kinder Gottes. Und die Frage an dich und mich ist: Sieht man etwas von dieser wunderbaren Beziehung, in die wir gebracht sind, in unserem Leben? Leben wir wirklich Christsein aus? Ist sichtbar, dass wir Kinder Gottes sind, dass wir ihn lieben, dass wir den Herrn Jesus lieben und ihm treu nachfolgen wollen?