Die Bibel lässt uns nicht im Unklaren darüber, warum das Volk einen Abstand von 2000 Ellen zur Bundeslade einhalten musste, als sie den Jordan durchqueren sollten: „damit ihr den Weg wisst, auf dem ihr gehen sollt; denn ihr seid den Weg früher nicht gezogen“ (Jos 3,4). Der Abstand war also vorgesehen, damit möglichst alle aus dem Volk einen ungehinderten Blick auf die Bundeslade haben konnten, denn die Bundeslade zeigte ihnen, wie sie über den Jordan in das Land des Segens einziehen konnten. Der Weg war dem Volk aufgrund der Wassermassen völlig versperrt, sie hatten keine Ahnung, wie sie die Aussage Gottes: „in noch drei Tagen werdet ihr über diesen Jordan ziehen“ (Jos 1,11) verstehen, geschweige denn umsetzen sollten.

Dann geschah das Ungeahnte. Die Bundeslade trat vor den Augen des Volkes in den Jordan ein, und die Wassermassen blieben zurück, „sehr fern, bei der Stadt Adam“. Das Volk ging, mit der Bundeslade im Blick, trockenen Fußes durch das Flussbett. Als alle hinübergezogen waren, stieg auch die Bundeslade (getragen von den Priestern) aus dem Jordan herauf – und das Volk war sicher im verheißenen Land.

Die geistliche Bedeutung für uns ist einfach und klar. Gott hat geplant, uns geistliche Segnungen in den himmlischen Örtern (unserem verheißenen Land) zu schenken. Doch wir waren nicht in der Lage, in den Genuss dieser Segnungen zu gelangen, getrennt von ihnen durch den Tod, den Lohn der Sünde. Christus, der im Vorbild der Bundelade zu sehen ist, ist für uns in die Fluten des Gerichts und des Todes eingetreten. Er hat uns den Weg gebahnt.

Und wenn wir auf Ihn blicken, erkennen wir den Weg, auf dem auch wir an den Platz des Segens gelangen – „in Christus“ mitsitzend in den himmlischen Örtern. Sein Weg ist unser Weg und sein Platz ist unser Platz. Christus ist gestorben – wir mit Ihm (Röm 6,8). Christus ist aus dem Tod hervorgekommen, ist auferweckt – wir mit Ihm (Eph 2,6a). Und Christus hat seinen Platz oder „Sitz“ in den himmlischen Örtern – und wir in Ihm (Eph 2,6b).

Doch wie konnten wir den Tod überwinden, ohne ihn selbst erleiden zu müssen? Die Bundeslade zeigt es im Vorbild. Wir blicken auf Christus, der für uns in die Todesfluten eintrat, der den Tod wirklich geschmeckt hat, sodass wir sozusagen „trockenen Fußes“ hindurchziehen konnten, weil der Tod völlig aus unserem Blickfeld entfernt war. Und da lernen wir die zweite Lektion des 2000-Ellen-Abstands: Christus konnte dieses Werk nur allein ausführen, keiner von uns war dazu in der Lage. Aber sein Tod wird uns zugerechnet, mit allen segensreichen Folgen. Ihm gebührt Dank und Anbetung dafür!