Emil Günther (1875–1964) lebte in einer sehr bewegten und schweren Zeit, doch die historischen und politischen Ereignisse, die sein Leben begleiteten, spielen in dieser biografischen Erzählung nur eine untergeordnete Rolle. Wie damals üblich, geht Emil Günther nach seiner Glaserausbildung auf die Walz und kommt so viel in Deutschland und der Schweiz herum. In dieser Zeit wird er sehr von der Arbeiterbewegung und dem dort vorherrschenden Atheismus geprägt.
Erst im Alter von 35 Jahren kommt er zum rettenden Glauben an Jesus Christus und kehrt in seinen Geburtsort zurück. Er lässt sich dort nieder und eröffnet eine eigene Glaserwerkstatt mit einem Laden, wo er u.a. christliche Literatur und Wandsprüche verkauft. Er erlebt zahlreiche Prüfungen, in denen er sich jedes Mal fester auf seinen himmlischen Vater stützt und dabei ein lebendiges Zeugnis für einen fürsorgenden und liebenden Gott sein darf. So muss er im Lauf seines langen Lebens drei Ehefrauen begraben und erleben, wie zwei seiner fünf Söhne im 2. Weltkrieg fallen. Im Alter von über 70 Jahren verlieren er und seine Frau ihren gesamten Besitz, als sie zusammen mit 3 Millionen Deutschen aus dem Sudetenland vertrieben werden. Alles nimmt er aus der Hand seines Gottes und Vaters an und lässt sich in jeder Lebensphase von IHM als treuer Zeuge des Evangeliums und Diener unter dem Volk Gottes benutzen.
Diese einfache Erzählung aus dem Leben eines einfachen Mannes, der zu seinem eigenen Segen immer neu die Erfahrung machte, dass nur Jesus Christus unverändert derselbe bleibt und darin seinen tiefen Frieden fand, spornt den Leser an, selbst sein Leben mehr auf ewige Dinge auszurichten. Nachdem Emil Günther seine Hoffnung und sein Vertrauen auf Jesus Christus und sein Sühnungswerk am Kreuz gesetzt hatte, wurde er für viele Menschen ein treuer Wegweiser zum Heil in Jesus Christus. Darin ist er jedem Christen ein Vorbild.
Das Buch ist in einer etwas altmodisch anmutenden Sprache verfasst, was aber gut zur beschriebenen Person und der Zeitepoche passt und dazu beiträgt, sich das beschriebene Umfeld besser vorstellen zu können. Wenn hier zwar keine spektakuläre Lebensgeschichte vorliegt, so ist es doch ein lesenswertes Buch, das gute Impulse für das eigene Leben bietet.
Eine Rezension von ÄhrenLeserin
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