„Und eine gewisse Frau, mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, die Gott anbetete, hörte zu, deren Herz der Herr auftat, dass sie achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde. Als sie aber getauft worden war und ihr Haus, bat sie und sagte: Wenn ihr urteilt, dass ich dem Herrn treu bin, so kehrt in mein Haus ein und bleibt. Und sie nötigte uns“ (Apg 16,14.15).

Auf seiner zweiten Missionsreise kamen Paulus und seine Mitarbeiter nach Philippi, einer römischen Kolonie, wo sie einige Tage blieben (V. 12). Dort trafen sie einige Frauen, die sich zum Gebet am Fluss trafen (V. 13). Eine davon war Lydia, eine Purpurhändlerin aus Thyatira. Über Lydia sagt der Heilige Geist sechs Dinge, die sie kennzeichneten. Davon können auch wir heute noch lernen.

Sie betete Gott an 

Lydia war offensichtlich gläubig, denn es wird von ihr gesagt, dass sie Gott anbetete. Obwohl sie nicht aus dem Volk Israel stammte – sie kam aus Thyatira in Kleinasien,– betete sie den Gott Israels an. Zudem war sie eine sogenannte Proselytin. Als solche kannte sie das volle Heil in Christus noch nicht. Doch offenbar lebte sie das, was sie kannte und wusste, auch konsequent aus.

Wie sieht es da bei dir und mir aus? Praktizieren wir das, was wir aus Gottes Wort gelernt haben, oder bleibt es bei uns nur Kopfwissen? Leben wir konsequent aus, was wir glauben, oder besteht unser Christentum nur aus schönen Worten?

Sie hörte zu 

Lydia hörte zu, als Paulus das Evangelium verkündigte. Zuhören ist der erste Schritt zur Errettung. Wenn Lydia Paulus nicht zugehört hätte, hätte sie die großartige Botschaft des Evangeliums nicht aufgenommen und wäre nicht zum lebendigen Glauben an Jesus Christus gekommen (Röm 10,14).

Fragen wir uns: Wem schenken wir (mehr) Gehör – dem, was Gott uns sagt, oder dem, was Menschen uns sagen? Hören wir zu, wenn Gottes Wort gelesen und verkündigt wird? Nur akustisch oder mit dem Herzen?

Der Herr tat ihr Herz auf 

Als Lydia zuhörte, was Paulus sagte, tat der Herr ihr Herz auf. Das, was sie tun konnte, tat sie: den Worten von Paulus zuhören. Das hingegen, was sie nicht tun konnte, tat der Herr: Er öffnete ihr Herz für sein Wort. Der Herr wirkte an ihrem Herzen, so dass sie die Botschaft, die Paulus verkündigte, bereitwillig annahm.

Lassen auch wir Gott an unseren Herzen wirken? Haben wir – wie damals Josia – ein weiches Herz, das empfänglich ist für seine Botschaft (2. Chr 34,27) oder ist unser Herz verhärtet und abgestumpft? Kann Gott unser Herz für sein Wort öffnen, so dass es unser Leben verändert?

Sie gab acht auf das, was Paulus sagte 

Gott wirkte in Lydias Herz, so dass sie achtgab auf das, was Paulus redete. Ihr Herz war begierig nach der Botschaft des Evangeliums – und als Paulus es ihr verkündete, nahm sie jedes Wort bereitwillig auf (1. Pet 2,2). Ihr Herz glich einem fruchtbaren Ackerboden, in dem der Same des Evangeliums aufgehen und viel Frucht bringen konnte.

Geben wir auch acht auf das, was Gott uns in seinem Wort sagt? Lesen wir regelmäßig und mit Interesse sein Wort? Sind wir mit unseren Herzen in den Zusammenkünften der Gläubigen aktiv dabei?

Sie ließ sich taufen 

Nachdem Lydia den Herrn Jesus Christus angenommen hatte, wurde sie gleich danach getauft. Glaube und Taufe gehören zusammen: „Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden“ (Mk 16,16). Jetzt war Lydia eine Christin und stellte sich auf die Seite des verworfenen Christus. Ihm wollte sie ab jetzt nachfolgen und für Ihn leben. Zugleich ließ sie das Judentum sowie ihre heidnische Herkunft hinter sich.

Bist du schon getauft? Und wenn nicht, was hindert dich daran, getauft zu werden? Wie sehr erfreut es den Herrn, wenn du dich durch die Taufe zu Ihm bekennst!

Sie zeigte Gastfreundschaft 

Unmittelbar nachdem Lydia und ihr Haus getauft worden waren, öffnete sie ihr Haus für die Diener des Herrn. Der Herr hatte ihr Herz geöffnet, und nun öffnete sie ihr Haus für Ihn, indem sie seinen Dienern Gastfreundschaft erwies. Ihr Wunsch, dem Herrn mit ihrer Habe zu dienen, war so brennend, dass sie Paulus und seine Mitarbeiter sogar nötigte, in ihr Haus einzukehren und bei ihr zu bleiben.

Falls du allein wohnst: Öffnest auch du dein Heim für die Belange und Interessen des Herrn? Stellen wir alles, was uns gehört, Ihm zur Verfügung? Lieben wir die Kinder Gottes und nutzen wir die Gelegenheiten, ihnen zu dienen und Gemeinschaft mit ihnen zu haben?

(aus der Monatszeitschrift „Folge mir nach“)