Gegründet auf das Wort Gottes sind wir in der Lage, in diesen letzten Tagen einen Weg zur Ehre des Herrn zu gehen.

Wenn Petrus kurz vor seinem Heimgang seinen zweiten Brief schreibt und in eine Zeit hineinspricht, in der viele Gefahren durch Spötter und falsche Lehren auf christlichem Gebiet entstehen würden, dann gründet er die Empfänger auf das Wort Gottes.

Zum einen tut er das bereits im ersten Kapitel seines zweiten Briefes, wenn er in Vers 12 sagt: „Deshalb will ich Sorge tragen, euch immer an diese Dinge zu erinnern, obwohl ihr sie wisst und in der gegenwärtigen Wahrheit befestigt seid“; und in Vers 15: „Ich will mich aber befleißigen, dass ihr auch zu jeder Zeit nach meinem Abschied imstande seid, euch diese Dinge ins Gedächtnis zu rufen.“

Er befiehlt sie also nicht einem apostolischen Nachfolger oder Ältesten an, sondern gründet sie auf das Wort Gottes.

Und im dritten Kapitel des gleichen Briefes schreibt er Ihnen in Vers 1: „Diesen zweiten Brief, Geliebte, schreibe ich euch bereits, in welchen beiden ich durch Erinnerung eure lautere Gesinnung aufwecke, damit ihr euch erinnert an die von den heiligen Propheten zuvor gesprochenen Worte und an das Gebot des Herrn und Heilandes durch eure Apostel.“

Hier spricht er als der Hirte, der um seine Herde besorgt ist, die Gläubigen als Geliebte an. Er tut es aus einer Beziehung der Liebe heraus und hat es auf dem Herzen, sie durch Erinnerung an das, was Gott gesagt hatte, aufzuwecken. Sie sollten es frisch vor Augen haben, damit sie bestehen konnten in einer Welt, die Gott oder das göttliche Eingreifen in den Lauf der Welt leugnet und auch das Wiederkommen des Herrn Jesus ablehnt.

Er spricht von den Worten, die die heiligen Propheten zuvor gesprochen hatten. Das ist das Alte Testament. Dann erinnert er sie an das Gebot des Herrn und Heilandes durch die Apostel. Das sind die Schriften des Neuen Testamentes. Das Wort Gottes bringt uns so in Verbindung mit Gott und bewahrt uns vor Irrtümern, weil wir die Dinge dann im Licht Gottes sehen. Angesichts falscher Lehrer und Spötter wird daher der Blick der Gläubigen auf das Wort Gottes in seiner Gesamtheit gerichtet.

Das Neue Testament knüpft dabei oft an die Voraussagen des Alten Testamentes an und macht weitergehende Aussagen dazu. Gott hat sich nicht in einem Mal vollständig offenbart, sondern fortschreitend. Die vollständige Offenbarung Gottes finden wir im Sohn Jesus Christus und damit in den Schriften des Neuen Testamentes. Das, was Gott im Neuen Testament enthüllt hat, ist zwar neu, aber immer in Harmonie mit dem vorher Offenbarten. So haben wir einen sicheren und festen Boden unter den Füßen, bevor Petrus dann vor den Gefahren warnt, die sie umgeben.

Praktische Fragen an uns sind: Wie stehen wir dem inspirierten Wort Gottes gegenüber? Ist es wirklich die feste Grundlage unseres Glaubens? Macht es unseren Glaubensinhalt, unsere Festigkeit, aus und stützen wir uns darauf in einer Welt, die den Herrn Jesus ablehnt und das Wort Gottes in Zweifel zieht?

Auch ganz am Ende seines Briefes zeigt er noch einmal etwas von der Harmonie des Wortes Gottes, wenn er auf die Schriften des Apostels Paulus kommt und den Empfängern in Kapitel 3,15 schreibt: „Wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm gegebenen Weisheit euch geschrieben hat.“ Paulus hatte einen Brief an Judenchristen geschrieben, denn an die wendet sich Petrus. Wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, dass hiermit der Hebräerbrief gemeint ist; denn es ist ein Brief an die Judenchristen, obwohl der Autor nicht genannt ist, weil der Herr Jesus dort als Apostel vorgestellt wird.

Dann heißt es weiter: „Wie auch in allen Briefen, wenn er in ihnen von diesen Dingen redet.“ Das sind die anderen Briefe, die der Apostel Paulus geschrieben hat. Und schließlich lesen wir in Vers 16 am Ende in Bezug auf die Spötter: „Wie sie auch die übrigen Schriften verdrehen zu ihrem eigenen Verderben.“ Die übrigen Schriften, das macht dann den ganzen Kanon, sprich alle Bücher des Wortes Gottes aus. Also auch hier, am Ende des Briefes, gleichsam als letzte Worte, stützt er die Gläubigen auf das ganze Wort Gottes.

Wie dankbar dürfen wir sein, dass Gott sich uns so offenbart hat und dass wir dieses Wort als eine helle Lampe haben dürfen, die an einem dunklen Ort leuchtet, um uns auszurichten auf das Kommen des Herrn Jesus und unseren Weg hier zu seiner Ehre zu gehen.