„Denn der Gerechte fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die Gottlosen stürzen nieder im Unglück.“ (Spr 24,16)

„Wir alle straucheln oft“, so schreibt Jakobus im dritten Kapitel seines Briefes (V. 2). Und die Erfahrung lehrt uns, dass er recht hat. Keiner von uns ist davon ausgenommen, denn wir sind alle aus dem gleichen Holz geschnitzt: Solange wir auf der Erde sind, haben wir noch die sündige Natur in uns, die nichts Anderes als sündigen kann. Selbst der treuste Gläubige ist zu der schlimmsten Sünde fähig.

Obwohl wir natürlich nicht straucheln wollen und auch nicht müssen, ist es doch so, dass wir immer wieder straucheln und fallen. Das muss auch die Erfahrung Salomos gewesen sein, denn in dem oben zitierten Vers schreibt er, dass der Gerechte siebenmal fällt.

Doch wenn der Gerechte fällt – er bleibt nicht liegen, sondern steht wieder auf. Und wenn er siebenmal fällt, dann steht er siebenmal wieder auf. Im Gegensatz dazu stürzen die Gottlosen im Unglück nieder und bleiben liegen. Sie stehen nicht wieder auf.

Wenn der Gerechte fällt – und das geschieht, wie wir gesehen haben, häufig – dann hat er das ausschließlich seinem eigenen Versagen und Zukurzkommen zuzuschreiben. Aber wenn er dann wieder aufsteht, dann hat er dies allein der Gnade und Treue Gottes zu verdanken. Unser Fallen zeigt die Verderbtheit unseres Herzens, unsere Wiederherstellung hingegen die Gnade und Treue unseres Gottes. Ohne seine Fürsorge und Hilfe würde keiner von uns je wieder zurechtkommen.

Das Beispiel von Petrus, der seinen Herrn dreimal verleugnet hat, lehrt uns, dass es zwecklos, ja sogar schädlich ist, auf die eigene Kraft und Weisheit zu vertrauen. Stattdessen wollen wir uns lieber auf die Kraft und Gnade unseres Herrn stützen. Er allein vermag uns ohne Straucheln zu bewahren.

„Dem aber, der euch ohne Straucheln zu bewahren und vor seiner Herrlichkeit untadelig darzustellen vermag mit Frohlocken, dem alleinigen Gott, unserem Heiland, durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.“ (Jud 24.25)