Naaman, der syrische General, wurde von seinem Aussatz gereinigt (2. Kön 5). Nachdem er siebenmal im Jordan untertauchte, wurde sein Fleisch wieder wie das Fleisch eines jungen Knaben.

Die Heilung Naamans ist ein schönes Bild der Neugeburt eines Menschen. So wie das Fleisch Naamans wieder wie das Fleisch eines jungen Knaben wurde, so wird ein Mensch bei seiner Bekehrung von neuem geboren und empfängt eine neue, göttliche Natur. Obwohl er nach seiner Bekehrung seine sündige Natur noch in sich trägt, ist sein Leben grundsätzlich nicht mehr durch sie gekennzeichnet: „Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde“ (1. Joh 3,9).

Bevor Naaman jedoch soweit war, dass er im Jordan siebenmal untertauchte, musste er einige Hindernisse überwinden. Auch für den Sünder gibt es manches, was ihn hindert, den Weg zum Heil einzuschlagen. So wie Naaman diese Hindernisse durch Gottes Gnade überwand, so möchte Gott uns helfen, den Weg zur Errettung bis zum Ende zu gehen. Nur im „Jordan“ – der ein Bild vom Tod Christi ist – können wir die Reinigung von unseren Sünden finden.

Am Beispiel Naamans sollen drei Hindernisse aufgezeigt werden:

1. Reichtum und Vermögen 

Obwohl das gefangene junge Mädchen aus Israel ihre Herrin auf den Propheten in Samaria verwies, zog Naaman zunächst zu dem König von Israel – aber nicht ohne ein ansehnliches Geschenk: 10 Talente Silber, 6000 Sekel Gold und 10 Wechselkleider hatte er dabei (V. 5). Offensichtlich hoffte er dadurch die Gunst des Königs für sein Anliegen zu gewinnen. Aber Naaman irrte sich – wie so viele vor und nach ihm: Die Reinigung vom Aussatz lässt sich nicht durch Gold und Silber erkaufen, und schon gar nicht die Reinigung vom „Aussatz der Sünde“. Viele sind diesem Fallstrick des Teufels erlegen, indem sie meinten, sich das Heil der Seele durch Geld erwerben zu können. Doch die Vergebung der Sünden ist ein reines Gnadengeschenk Gottes durch den Glauben an Jesus Christus (Ps 49,7–9; Mt 19,23.24; Mk 10,24.25; Lk 18,24.25; Eph 2,8).

2. Rang und Namen 

Nach dem anfänglichen Umweg über den König von Israel kam Naaman schließlich zum Propheten nach Samaria. Sein Kommen wird nicht unbemerkt geblieben sein, denn er kam in seiner ganzen Größe und Herrlichkeit, die seiner Stellung und seinem Einfluss entsprachen. Er „kam mit seinen Pferden und mit seinen Wagen und hielt am Eingang des Hauses Elisas“ (V. 9). Jeder konnte sehen: Dieser Mann hat wirklich Rang und Namen. Hatte er die Heilung von seinem Aussatz nicht verdient? Doch Elisa ließ sich davon nicht beeindrucken. Er kam nicht einmal selbst aus dem Haus, sondern sandte einen Boten, der Naaman Anweisungen gab, was er zu tun hatte. Naaman musste lernen, dass sein Rang und sein Name nicht das Geringste zu seiner Heilung beitragen konnten. Was allein zählte, war der Gehorsam gegenüber den Worten des Propheten. Paulus hatte gelernt, was Naaman auch lernen musste: Natürliche Vorzüge gelten vor Gott nichts, sondern nur „die Gerechtigkeit aus Gott durch den Glauben“ (Phil 3,3–9).

3. Menschliche Vorstellungen und Gedanken 

Die Anweisungen, die der Bote Elisas überbrachte, entsprachen ganz und gar nicht den Erwartungen Naamans. Sie lösten Entrüstung und Zorn bei ihm aus. Naaman hatte nämlich seine eigenen Vorstellungen, wie er von seinem Aussatz geheilt werden würde (V. 11). Eine eindrucksvolle, feierliche Handlung – das hätte seinen religiösen Vorstellungen entsprochen, aber sich siebenmal im Wasser des Jordan zu baden, wo es doch in Syrien weit bessere Flüsse gab – das erschien ihm zu banal und ging ihm gegen den Strich. Statt den einfachen Anweisungen Elisas vertrauensvoll zu gehorchen, wurde er zornig und zog weg. Die Reaktion Naamans ist auch heutzutage nicht selten. Eine Errettung aus Gnade durch den Glauben an das Erlösungswerk des Herrn Jesus erscheint dem modernen und gebildeten Menschen zu banal. Ablehnend wendet er sich ab. Er möchte gerne eine Botschaft hören, die seinen religiösen Vorstellungen und Erwartungen entspricht. Doch Gott sei Dank! Um errettet zu werden, müssen wir nicht unseren Vorstellungen und Gedanken folgen, sondern dem, was Gottes Gedanken entspricht. Auch heute gibt es nur einen Weg, um vom „Aussatz der Sünde“ befreit zu werden. Es ist das glaubensvolle Befolgen der Anweisungen Gottes in seinem Wort: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden!

(aus der Monatszeitschrift „Halte fest“)