„Wir aber gingen voraus auf das Schiff und fuhren ab nach Assos, wo wir Paulus aufnehmen wollten; denn so hatte er es angeordnet, da er selbst zu Fuß gehen wollte“ (Apg 20,13).

Während die Reisebegleiter per Schiff von Troas nach Assos reisen wollten, entschied Paulus sich, den Weg zu Fuß und offenbar allein zurückzulegen. Warum tat er das? Anscheinend suchte er besonders die Stille und Einsamkeit, um ungestörte Gemeinschaft mit seinem Gott zu haben. Und wenn wir den weiteren Verlauf sehen, die Abschiedsrede an die Ältesten von Ephesus, den festen Entschluss, nach Jerusalem zu gehen, obwohl der Heilige Geist ihm von Stadt zu Stadt bezeugte, dass ihn Fesseln und Bedrängnisse erwarteten, dann können wir sein Bedürfnis nach Gemeinschaft mit seinem Herrn verstehen.

Diese ablenkungsfreie „stille Zeit“ der Gemeinschaft mit Gott ist auch für unser Glaubensleben elementar. Und das gerade in einer Zeit, in der wir uns vor Beschallung und Informationsüberflutung kaum retten können.

Was bedeutet es eigentlich heute für mich ganz konkret, in meine Kammer zu gehen, die Tür zu schließen und zu meinem Vater zu beten, der im Verborgenen ist (Mt 6,6)? Reicht es, einfach in mein Zimmer zu gehen und die Tür zu schließen? Was ist mit den vielen Mitteilungen, Pop-ups und Bannern auf meinen elektronischen Geräten, was ist mit dem Telefon, was ist mit der Musikanlage oder Soundbar? Es braucht schon mehr als ein zugesperrtes Türschloss, um ablenkungsfreie Zeit mit meinem Herrn zu haben, die für ein kraft- und vertrauensvolles Glaubensleben ohne Alternative ist.

Wie soll ich die Ermahnung „Sinnt auf das, was droben ist“ in fünf Minuten zwischen Kurzvideo und Telefonat umsetzen? Wie soll ich der Aufforderung nachkommen: „Betrachtet den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Jesus“ (Heb 3,1), wenn allenfalls für ein flüchtiges Hinschauen Zeit ist. Wenn Gott, der Vater, zusammen mit dem Sohn zu mir kommen will „und Wohnung bei mir machen“ will (Joh 14,23), könnte Er das überhaupt eine Zeit lang ungestört?

Der (elektronikfreie) Gang zu Fuß, den Paulus wählte, ist vielleicht eine bedenkenswerte Möglichkeit.