Gal 6,14: „Das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus, durch den (bzw. das) mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt.“ Was bedeutet das?

Wir stellen uns eine Kreuzigung im Altertum vor. Ein verurteilter Verbrecher hängt am Kreuz, den baldigen Tod vor Augen. Es ist offensichtlich: Er wird niemanden von den Umherstehenden mehr zu sich nach Hause einladen – und niemand wird ihn mehr einladen. Warum? Weil alles um ihn herum für ihn praktisch schon tot ist, so wie er für alle anderen schon ein toter Mann ist.

Die Anwendung fällt nicht schwer: Wenn wir es praktisch verwirklichen, dass wir mit dem Herrn Jesus gekreuzigt sind (wie Paulus es schreibt: Gal 2,19), hat das zwei Konsequenzen für uns:
1. Die Welt ist tot für uns. Wir begreifen, dass die Welt, die unseren Herrn gekreuzigt hat, ebenso über uns denkt. Wir können mit ihr deshalb nichts mehr anfangen. Deutliche Hingabe an Christus hilft uns, die richtige Beziehung zur Welt zu haben.
2. Wir sind tot für die Welt. Wenn sie einmal begriffen hat, wie wir stehen, wird sie einen großen Bogen um uns machen. Radikale Hingabe hilft uns, dass die Welt die richtige Beziehung zu uns hat.

Ein Wort an Jüngere: Wenn du von ungläubigen Schul- oder Unikollegen immer und immer wieder zu moralisch bedenklichen Feierlichkeiten eingeladen wirst oder wenn dauerhaft eine ungläubige Person des anderen Geschlechts mit dir anbändeln möchte, kann eine klare Kante hilfreich sein. Beim ersten Mal kann man noch stammeln „Ich kann heute leider nicht“, beim zweiten Mal hilft noch ein „Sorry, habe was anderes vor“. Doch irgendwann wird es schwer, Ausreden zu finden. Doch wenn du zwei oder drei Mal erklärt hast: „Ich kann X nicht tun, da ich Christ bin“, werden die Versuchungen irgendwann automatisch aufhören. Dann realisiert die Welt: „Alles klar, diese Person ist tot.“

Habe den Mut, dich auf die Seite des Gekreuzigten zu stellen!