Der Missionar J. Alexander Clark sah einmal, wie ein Löwe einen Afrikaner angriff. Er griff nach seinem Gewehr, tötete das Tier und brachte den Verletzten in ein Krankenhaus. Zwei Monate später – Clark saß gerade auf seiner Veranda – sah er auf einmal einen großen Zug von Vieh, Geflügel und Menschen mit dem geretteten Afrikaner an der Spitze. Dieser fiel zu Clarks Füßen nieder und sagte: „Sir, dem Gesetz meines Stammes zufolge gehört der Mann, der vor einem wilden Tier gerettet wird, nicht mehr sich selbst. Er gehört seinem Erretter. Alles, was ich habe, gehört Ihnen.“ Völlige Hingabe aus Dankbarkeit.

Es ist das Logischste für uns als Gläubige, dass wir aus Dankbarkeit für Golgatha dem Herrn unser Leben hingeben. Das erklärt Paulus auch in Römer 12,2: „Stellt eure Leiber dar als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, was euer vernünftiger Dienst ist“. „Vernünftig“ ist hier die Übersetzung des griechischen Begriffs logikos, wovon unser Begriff „Logik“ abstammt. Kann etwas anderes vernünftiger, nachvollziehbarer oder verständlicher sein, als aus Dank für Golgatha für den Herrn zu leben?

Am Kreuz finden wir den Ursprung jedes Dienstes und jeder Entscheidung zur Jüngerschaft. Im Schatten des Kreuzes kann es keine Neutralität geben. Entweder ist das Wort vom Kreuz Torheit oder es ist Gottes Kraft (1. Kor 1,18). Entweder man steht Jesus Christus feindlich gegenüber oder man ist von seinem einzigartigen, unfassbaren Tod so überwältigt, dass man Ihm sein Leben völlig hingibt. An Christus zu glauben und gleichzeitig ein laues Christenleben zu führen, ist zwar sicherlich leider oft der Fall bei uns – widerspricht aber völlig der Logik von Golgatha. Ein Bibellehrer sagte einmal: „Die Menschen, für die Jesus Christus gestorben ist, können seinen gerechten Anspruch an sie nicht leugnen. Anderenfalls würden sie einem heuchlerischen Christentum unterliegen oder für selbstsüchtige Freuden leben. Unsere Errettung fordert unsere völlige Hingabe.“

Der Tod von Golgatha beeindruckt uns oft nicht so, wie er es sollte. Täte er es, würden irdische oder gar selbstsüchtige Wünsche verschwinden, würde unser Denken und Sein mehr mit Christus erfüllt werden, würde sich jeder Errettete von einem seichten Sonntags-Christentum abwenden. Und: Die Welt würde evangelisiert werden. Verstehen wir Golgatha? Verstehen wir, wer Christus ist, wer wir sind – und was wirklich an diesem Kreuz geschehen ist?

Der Dank für Golgatha motiviert zur Hingabe.

„Und er ist für alle gestorben, damit die, die leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist.“ (2. Kor 5,15)

„Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden; verherrlicht nun Gott in diesem Leib.“ (1. Kor 6,20)