„Und als Esau sah, dass Isaak den Jakob gesegnet und ihn nach Paddan-Aram entlassen hatte, um sich von dort eine Frau zu nehmen, indem er ihn segnete und ihm gebot und sprach: Du sollst nicht eine Frau nehmen von den Töchtern Kanaans, und dass Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorcht hatte und nach Paddan-Aram gegangen war: Als Esau sah, dass die Töchter Kanaans übel waren in den Augen seines Vaters Isaak, da ging Esau hin zu Ismael und nahm sich zur Frau Machalat, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajots, zu seinen anderen Frauen hinzu“ (1. Mose 28,6–9).

Wenn man diese Verse flüchtig liest, denkt man womöglich: „Aha, Esau, der Gottlose, nimmt sich eine weitere Frau, um seinen Eltern eins auszuwischen. Wenn Jakob sich eine Frau in Übereinstimmung mit Vater und Mutter nimmt, dann will er demonstrieren, wie unabhängig er handeln kann. Das ist Sünde mit erhobener Hand!“

Doch gemach. Esau erkannte durch das, was mit Jakob geschah, dass die Töchter Kanaans in den Augen der Eltern keine geeigneten Ehepartner waren. Seine beiden Frauen Judith und Basmat waren aber Kanaaniterinnen (1. Mose 26,34–35). Also dachte Esau sich: „Ich möchte meinen Eltern auch gefallen, so wie Jakob es getan hat. Darum nehme ich mir Machalat zu Frau. Sie gehört zu unserer Verwandtschaft und nicht zu den heidnischen Nationen.“

Zwei Dinge können wir sicher daraus lernen: Erstens hatten die Eltern Esaus es offensichtlich versäumt, ihrem Sohn ganz klarzumachen, was Gottes Gedanken für die Ehe sind. Esau erkannte zu spät, wie die Eltern darüber dachten. Daran hatten auch die Eltern Schuld. – Finden wir deutliche Worte, wenn es darauf ankommt? Es ist sehr schwer, etwas zu sagen, wenn sich beide „ganz doll lieb haben“ und wenn Gott angeblich selbst das Feuer in den Herzen angezündet hat. Doch wie wichtig ist es, junge Menschen rechtzeitig vor einem verkehrten Weg zu warnen!

Zweitens erkennen wir bei Esau ein Fehlverhalten. Er hatte gesündigt, indem er sich Frauen von den umliegenden Nationen nahm und nicht auf die Eltern hörte. Jetzt meinte er, mit dieser Aktion etwas verbessern zu können. Wo ist die Buße über das Geschehene? Und wie soll man mit einer dritten Ehefrau (sein Vater hatte nur eine) überhaupt Boden gut machen können? Sein Verhalten war zwar gut gemeint und es sollte ihm die Anerkennung der Eltern bringen, aber es wird nur noch mehr sichtbar, dass er ein Ungöttlicher ist.