Jakob war eine lange Zeit seines Weges im Eigenwillen gegangen. Er hatte zwar großes Interesse am Segen Gottes, aber wollte ihn in eigener Kraft erlangen. In 1. Mose 35 war er endlich an dem Ort, wo Gott ihn haben wollte, in Bethel. Und dort sagte er: „Wir wollen uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, und ich werde dort einen Altar machen dem Gott, der mir geantwortet hat am Tag meiner Drangsal und mit mir gewesen ist auf dem Weg, den ich gegangen bin“ (V. 3).

Und ein paar Verse später heißt es in Vers 7 des gleichen Kapitels: „Er baute dort einen Altar und nannte den Ort El-Bethel (das heißt: Gott des Hauses Gottes); denn Gott hatte sich ihm dort offenbart, als er vor seinem Bruder floh.“ Wir finden dort einen Rückblick auf die Begebenheit mehr als 20 Jahre vorher, die in 1. Mose 28 berichtet wird. Dort hatte Gott sich ihm das erste Mal offenbart, als Jakob auf der Flucht vor seinem Bruder Esau war und ihm dort eine bedingungslose Verheißung gemacht und gesagt: „Ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall, wohin du gehst, und dich zurückbringen in dieses Land; denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan, was ich zu dir geredet habe.“ Die Antwort Jakobs darauf ist: „Der Herr ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht, und er fürchtete sich.“ Jakob war also damals an dem richtigen Ort, wo Gott sich ihm offenbarte und wo Gott auch gerne Gemeinschaft mit Jakob haben wollte. Davon ist Bethel und der Altar gekennzeichnet. Es ist ein Ort der Gemeinschaft mit Gott. Es ist ein Ort, an dem Gott sich offenbaren will. Und es ist ein Ort, an dem Gott dann Anbetung empfangen will. Jakob war also an dem richtigen Ort, aber er war nicht in der richtigen inneren Verfassung. Leider kann das bei uns auch manchmal so sein, dass in unserem Leben etwas ist, was nicht in die Gegenwart Gottes passt. Und dann empfinden wir Furcht vor der Größe und Heiligkeit Gottes.

Aber Gott in seiner Gnade führt Jakob dann weiter. Es dauert zwar eine lange Zeit – mehr als 20 Jahre –, bis er von Laban auszieht und nach Sichem kommt. „Und er richtete dort einen Altar auf und nannte ihn Gott, der Gott Israels“ (1. Mo 33,20). Dort hatte Jakob einen persönlichen Altar, einen Ort der Begegnung mit Gott. Aber wir lesen nicht, dass Gott sich ihm dort offenbarte, denn dieser Altar war noch nicht an dem Ort, wo Gott ihn haben wollte. Sichem ist ein Bild von dieser Welt. Und solange Jakob seinen Weg in dieser Welt ging, konnte er die Gemeinschaft mit Gott auch nicht genießen. Er hatte zwar diesen Altar, aber er war nicht am richtigen Ort.

Aber dann finden wir ihn hier in Kapitel 35 in Bethel (Haus Gottes) am richtigen Ort und dort begegnet ihm Gott erneut. Nun findet Jakob letztlich zur Anbetung. Er ist am richtigen Ort und im richtigen inneren Zustand. Er bringt auch seine Familie dazu, das wegzutun, was die Gemeinschaft mit Gott hindert, sodass sie gemeinsam in der Lage sind, Gott Anbetung zu bringen und Gott sich dort offenbaren kann. Anbetung ist zuerst eine persönliche Sache ist, aber er nimmt doch seine Familie mit hinein und sie erkennen, dass sie aus ihrem Leben Dinge wegtun müssen, die nicht in die Gegenwart Gottes passen. Wie schön ist es, wenn wir auch heute als Familien die Gemeinschaft mit unserem Herrn und unserem Gott und Vater erleben dürfen.